„Die Maßnahmen werden weiterwirken“

Projektmanagerin Dr. Susanne Dreschl-Bogale besuchte unser Projekt zur Entwicklung nachhaltiger Lebensgrundlagen im Kibaale-District

Nachhaltig, ökologisch und klimaresilient

Februar 2024: Beeindruckt von der enormen Vielfalt unseres Programms und von alldem, was bereits bewirkt wurde, kehrte unsere Projektmanagerin Dr. Susanne Dreschl-Bogale kürzlich von ihrer Monitoringreise aus Uganda zurück. Im Kibaale-Distrikt führten wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner, der Emesco Development Foundation (EDF) gut zwei Jahre lang ein nachhaltiges und klimaresilientes Agrarprojekt durch, das Ende letzten Jahres zum Abschluss gekommen war. Es zielte darauf ab, die Einkommensverhältnisse und Lebensgrundlagen armer Bauerngemeinden im Landkreis Buyanja zu verbessern. Susanne weiß „Die Maßnahmen werden auch nach offiziellem Projektende weiterwirken“ – und erzählte uns einige Erfolgsgeschichten.

Etwa die von Rose, einer jungen Frau, die aus einem der 45 Zieldörfer unserer Projektregion kommt. Aus jedem der Dörfer wurden jeweils 60 aus besonders armen Verhältnissen stammende Kleinbäuerinnen und Kleinbäuern mit ihren Familien als Projektbegünstigte ausgewählt.

Es wurde dabei darauf geachtet, dass der Teilnahme von Frauen (als Haushaltsvorstände), Menschen mit Behinderungen, extrem schutzbedürftigen Familien und älteren Menschen Vorrang eingeräumt wurde. Insbesondere die Landbevölkerung war es, die gefördert wurde.

Rose durfte als eine der insgesamt rund 2.700 Teilnehmenden in den Genuss einer unserer Workshops in nachhaltiger ökologischer Landwirtschaft kommen. Ziel war es dabei, Techniken zu vermitteln, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und den Umweltschutz voranzutreiben. Der Fokus lag auf der Einrichtung und Verwaltung von Gemeindegemüsegärten, Bodenfruchtbarkeit und Bodenbearbeitungspraktiken, auf Kompostherstellung sowie auf der Pflanzung und Vermehrung von Bananen- und Ananassetzlingen sowie von Bohnen.

Die Teilnehmenden – wie auch Rose – wurden mit Gemüsesamen ausgestattet, die sie in ihre Gemüsegärten pflanzten. Durch Saatgutbanken in den Gemeinden konnten die Familien sowohl Gemüsesamen und Setzlinge als auch Ausrüstung zu einem deutlich unter dem Markt liegenden Preis erwerben. Mit den Mitteln dieses „Community-Input-Funds“ kaufte das Emesco-Team zudem etwa Ziegen, Ferkel und Setzlinge und vermittelte diese an ausgewählte Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

 

Mittlerweile können die Begünstigten das erste Gemüse ernten, das sowohl für den eigenen Verbrauch als auch für den Verkauf genutzt wird. Unterstützt wurden und werden sie durch landwirtschaftliche Berater, die in vielfacher Weise Tipps und Ratschläge parat haben: bei der Durchführung der Pflanzungen, zu agrarökologischen Praktiken und Techniken. Ein Großteil der erreichten Familien konnte auf diese Weise schon eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion um 50 Prozent erreichen.

Rose war auch Teilnehmerin einer unserer neu geschaffenen Spar- und Kreditvereinigungen. Damit zukunftsorientiert eigene kleine Unternehmen gegründet werden können, wurden solche formellen Spargruppen in den Gemeinden gegründet, um bei Bedarf Kleinkredite an Begünstigte zu vergeben. Auf diese Weise sollten weitere Einkommensquellen, auch für die Zukunft, geschaffen werden.

 

 

„Ich hätte nie geglaubt, dass durch viele kleine Beiträge einzelner Mitglieder in der Gruppe so etwas Großes entstehen kann“, freut sich Rose. Sie selbst habe sich über einen Kredit, den sie ohne ihre Teilnahme an der Spargruppe niemals erhalten hätte, ein kleines Stück Land kaufen können. „Mit meinem neu erworbenen Wissen in nachhaltiger ökologischer Landwirtschaft kann ich das nun entsprechend bewirtschaften, um mehr Einkommen zu generieren“, sagt sie. Den Kredit habe sie zwischenzeitlich sogar schon wieder zurückzahlen können.

Andere Teilnehmende berichteten unserer Projektmitarbeiterin, dass sie ebenso durch einen Kredit in der Lage waren, das Schulgeld ihrer Kinder zu bezahlen und gleichzeitig ihre Ernte und damit ihr Einkommen zu erhöhen.

 

 

Auch der 18-jährige Joseph freut sich. Er hat sich gerade selbstständig gemacht und von seinem neu erworbenen Einkommen ein eigenes Stück Land gekauft. Das wird er nun bewirtschaften – und kann wiederum zusätzliche Einnahmen erzielen.

Joseph war einer von 180 jungen Menschen, die an unserem speziellen Berufsbildungsprogramm für die Jugend teilgenommen hatten. Das Programm zielte darauf ab, den Jugendlichen bzw. jungen Menschen dabei zu helfen, eine Anstellung zu finden oder sich selbstständig zu machen und so ein eigenes Einkommen generieren zu können. In verschiedenen marktrelevanten Bereichen, etwa Friseur & Beauty, Metall- und Holzverarbeitung oder Mechanik wurden die Jugendlichen sowohl theoretisch als auch praktisch geschult.

 

 

„Um die Baumpflanzung zu steigern und die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen, hat unser Projekt übrigens auch die Beschaffung und Verteilung einheimischer Baumsamen an 30 Gemeinden für die Einrichtung von gemeinschaftlich verwalteten Baumschulen unterstützt“, erzählt Susanne. Die Baumarten sind dabei für die Agraraufforstung geeignet, sie bekämpfen die Dürre und tragen zu verbesserten Erträgen mehrjähriger Nutzpflanzen, insbesondere Kaffee, Kakao und Bananen, bei.

 

 

Wie auch Rose und Joseph verpflichten sich die Begünstigten, nach der Vervielfältigung der erhaltenen Güter – Vermehrung von Setzlingen, Nachzucht von Tieren – einen Anteil an weitere Mitglieder der Gemeinde weiterzugeben, die nicht am Programm beteiligt waren. So kann die Zahl der erreichten Menschen erheblich erhöht werden, sodass langfristig alle am Projekt Beteiligten und weitere Mitglieder der Gemeinde profitieren können.

Insgesamt werden auf diese Weise circa 13.500 Menschen der stark von Armut betroffenen Landbevölkerung im Kibaale District indirekt von unserem Projekt profitieren. „Ich war beeindruckt, wie dieses Konzept für die Begünstigten, aber eben auch für viele nicht direkt Begünstigte, eine nachhaltige Lebensgrundlage geschaffen hat“, betont Susanne.

 

Das Projekt wird unterstützt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie durch Aktion Deutschland Hilft.

 

 

Zugehörige Beiträge

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Obwohl fast 65 Prozent aller Menschen in Uganda in der Landwirtschaft beschäftigt sind, leiden vor allem Familien in ländlichen Gebieten häufig unter Ernährungsunsicherheit und niedrigen Familieneinkommen. Der Agrarsektor des Landes trägt nur zu 20 Prozent zum gesamten Bruttoinlandsprodukt bei. Die Gründe: mangelnde Kenntnisse der Kleinbauern in neuen Techniken zur Förderung der landwirtschaftlichen Produktivität sowie fehlende Umsetzung wirksamer Strategien gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Frauen haben zudem immer weniger Zugang zu Ressourcen, obwohl sie hauptsächlich (zu etwa 70 Prozent) für die Versorgung ihrer Familien und die Bewirtschaftung des Landes verantwortlich sind. Der jungen Bevölkerung fehlt eine entsprechende Berufsausbildung oder die Anerkennung ihrer technischen Fähigkeiten, um eine Arbeitsstelle im formellen Sektor zu finden.

Familien, die in der Landwirtschaft tätig sind, können nicht ausreichend Lebensmittel produzieren, um sich selbst zu ernähren. Viele Kinder, insbesondere Mädchen, sind gezwungen, die Schule abzubrechen, um zum Familieneinkommen beizutragen. Familien, die in den ländlichen und abgelegenen Gebieten Ugandas leben, haben in der Regel keinen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und grundlegender Infrastruktur wie Strom- und Trinkwasserversorgung oder Abwasserentsorgung

Arme Familien in den ländlichen Regionen Ugandas sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Lange Dürreperioden oder Überschwemmungen während der Regenzeit machen ihnen zu schaffen und zerstören ihre kleine Produktion.

Die Verbesserung der Einkommensverhältnisse und Lebensgrundlagen für die armen Bauerngemeinden im Kibaale-District in Uganda ist uns ein Herzensanliegen. Jede Hilfe dabei ist wichtig. Vielen Dank auch für Ihre Unterstützung!

 

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2024-02-27T11:47:30+00:00
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