Unterstützung für traumatisierte Frauen und Mädchen

LandsAid unterstützt Projekt zur Traumabewältigung und Stärkung von Frauen und Mädchen in der Provinz Cabo del Gado, Mosambik

Helfen, Traumata zu überwinden

Januar 2025 – Ein Projekt zur Stärkung von Frauen und Mädchen im ländlichen Mosambik setzen wir derzeit über unseren lokalen Partner, die feministische Initiative GMPIS (Grupo de Mulheres de Partilha de Ideias de Sofala), um. Es zielt durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen darauf ab, insgesamt 200 von sozialen und bewaffneten Konflikten betroffene Frauen und Mädchen dabei zu unterstützen, ihre Traumata zu überwinden sowie ihr Selbstbewusstsein und ihre Autonomie zu stärken. Frauen und Mädchen mit Behinderungen werden dabei besonders berücksichtigt. Die Teilnehmerinnen leben in den Distrikten Pemba, Metugi, Mecufi und Ancuabe e Chiuri in der Provinz Cabo Delgado.

 

Zahlreiche Frauen, die in der Projektregion aufgrund gewaltsamer Aktionen terroristischer Gruppen vertrieben wurden und/oder geschlechtsspezifische Gewalt erlitten haben, benötigen dringend psychosoziale Betreuung. Wir unterstützen unseren Partner darin, entsprechende Maßnahmen im psychosozialen Bereich umzusetzen. Die Aktivitäten, die das Team von GMPIS gemeinsam mit den betroffenen Frauen und Mädchen durchführt, umfassen beispielsweise die Entwicklung, Produktion und Aufführung von Theaterstücken. Darin haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, ihre Geschichten über erlebte Gewalt, Überleben und Solidarität zu erzählen und zu verarbeiten. Darüber hinaus werden thematische Workshops abgehalten, um die psychosoziale Unterstützung auf Gemeindeebene zu stärken, und Selbsthilfegruppen gegründet. Diese Gemeinschaftstherapien werden von einer ortsansässigen Psychologin mit Unterstützung weiterer Aktivistinnen von GMPIS übernommen.

 

Darüber hinaus sieht das Projekt innerhalb des GMPIS-Teams die Ausbildung von zehn Menschenrechtsaktivistinnen in der Region Cabo Delgado vor. Hier gibt es vermehrt Fälle sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Die ausgebildeten Aktivistinnen sollen nicht nur im öffentlichen Raum agieren, sondern ihr Wissen auch an andere Frauen weitergeben, was dem Projekt einen Multiplikatoreffekt verleiht. Dadurch wird der Zugang zu Informationen und das Bewusstsein für die Rechte von Frauen in der Region verbessert.

 

Nach jeder erhaltenen Fortbildung vermitteln die Aktivistinnen ihr erworbenes Wissen an insgesamt 200 weitere Frauen und Mädchen. Es wird darauf geachtet, dass die Informationen unter Berücksichtigung eines partizipativen Ansatzes und unter Verwendung der lokalen Sprache weitergegeben werden. Das wird es den Frauen ermöglichen, Fragen die mit ihren Rechten und ihrer Autonomie zusammenhängen, in ihren Gemeinschaften zu diskutieren. Langfristig wird diese Maßnahme zur Genesung vieler Frauen beitragen, die von bewaffneten Konflikten und Terrorismus betroffen sind.

 

Schon in der Vergangenheit richtete GMPIS in mehreren vom bewaffneten Konflikt in Mosambik betroffenen Gemeinden lokale Friedens- und Sicherheitskomitees ein. Das Projekt bietet nun die Möglichkeit, in fünf weiteren Distrikten lokale Komitees zu gründen und zu stärken. So können sich Frauen aktiv und vor Ort an friedensstiftenden Prozessen beteiligen. Teilnehmende Frauen und Aktivistinnen werden hier zusammengeführt, um zu diskutieren, wie sie Themen wie Frauen, Frieden und Sicherheit oder geschlechtsbasierte Gewalt und Konflikte voranbringen können.

Zur Konsolidierung des Friedens in den konfliktbetroffenen Gemeinden werden darüber hinaus thematische Debatten zur „Agenda 1325“ über Frauen, Frieden und Sicherheit mit den Frauen und Männern der Gemeinden sowie mit 20 Gemeinde- und Regierungsvertreterinnen und -vertretern durchgeführt. In jeder Gemeinde wird während der zweiten Projekthälfte eine ein- bis zweistündige Debatte mit circa 50 Teilnehmenden umgesetzt.

Zur Stärkung der gemeindebasierten Frauenbewegung und zur Interessensvertretung führt GMPIS außerdem ein Frauensolidaritätscamp mit den beteiligten Frauen und Mädchen durch. Dieses Camp ist eine Methode, um einen sicheren Raum für den Austausch der Frauen und Mädchen untereinander zu gewährleisten.

Das Projekt wird gefördert durch Aktion Deutschland Hilft. LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis von Hilfsorganisationen.

Ihre Spende kommt an

Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Zahlreiche Frauen im ländlichen Mosambik haben Furchtbares erlebt. Gewalttätiger Extremismus und Terrorismus zwangen sie zur Flucht. Vergewaltigungen und Missbrauch ließen sie schwer traumatisiert zurück. Sie leiden unter einer gravierenden Mangelernährung. Ihre Leben, ihre Würde und ihre Sicherheit sind stark beeinträchtigt. Unterstützen Sie uns dabei, diesen Frauen und Mädchen zu helfen.

 

Im Jahr 2017 begann in verschiedenen Distrikten in der Provinz Cabo Delgado in Mosambik ein Aufstand von gewalttätigem Extremismus und Terrorismus, der zu Angriffen auf die lokale Bevölkerung führte. Derzeit sind mehr als 800.000 Menschen auf der Flucht, was etwa 35 Prozent der Bevölkerung der Provinz entspricht. Tragischerweise haben mehr als 4.000 Menschen ihr Leben verloren. Viele junge Frauen und Mädchen wurden von den Aufständischen entführt und verschleppt. Diejenigen, die fliehen konnten, berichten von Massenvergewaltigungen und anderen Missbräuchen und sind schwer traumatisiert.

Die Vertriebenen sind über das ganze Land verstreut, wobei die Stadt Pemba und die benachbarten Provinzen Nampula, Niassa, sowie Zambesia besonders betroffen sind.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen in Mosambik leiden die meisten Vertriebenen unter einem gravierenden Mangel an Nahrungs- und Subsistenzmitteln. Die überwiegende Mehrheit der Vertriebenen sind Frauen und Kinder, darunter schwangere und stillende Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Ihr Leben, ihre Würde und ihre Sicherheit sind stark beeinträchtigt.

Viele dieser Frauen und Mädchen haben miterlebt, wie ihre Häuser zerstört oder geliebte Menschen getötet wurden. Sie selbst sind oftmals von Kämpfern, aber auch von Soldaten, sexuell missbraucht wurden. Dies hat sie gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, in der sie früher Lebensmittel für ihre Familien produzierten. Sie leben nun zum größten Teil in überfüllten Unterkünften oder notdürftig bei Familien, die oft eine große Anzahl von Personen (oft mehr als 30) beherbergen.

Die geflüchteten Frauen sind bei ihrer Ankunft in den Aufnahmezentren oft traumatisiert, durch Hunger geschwächt und ohne jegliche medizinische Versorgung. Sexuelle Übergriffe und Gewalt, die sie auf der Flucht und sogar in den Aufnahmezentren erfahren haben, sowie die schlechte Gesundheitsversorgung in den Zentren machen sie noch verwundbarer.

Einige vertriebene Frauen sehen keinen anderen Ausweg, als der Prostitution nachzugehen, um die extreme Armut zu überleben. Zum Teil sind es Mädchen im Alter von zwölf bis 18 Jahren, die das berichten.

Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind nochmals extremer von Gewalt und Diskriminierung betroffen und werden bei Lebensmittel- oder Bedarfsgüterverteilungen oft nicht berücksichtigt – einfach, weil sie nicht genug Kraft haben, sich im Überlebenskampf durchzusetzen.

Die allermeisten Frauen und Mädchen erhalten bisher keine Art von psychosozialer Unterstützung, um das Erlebte zu verarbeiten.

GMPIS

Die 2014 gegründete feministische Plattform GMPIS zielt darauf ab, die Debatte und den Erfahrungsaustausch zwischen Frauen zu fördern und Menschenrechte sowie Frauenautonomie im Land zu stärken. Derzeit sind rund 30 Gruppen, Verbände und NGOs in verschiedenen Regionen Mosambiks beteiligt. Seit 2021 hat sich GMPIS als landesweiter Verband etabliert, mit der Möglichkeit, Vertretungen in jedem Teil des Landes oder im Ausland zu gründen. Zu seinen Zielen gehören die Schaffung eines Raums für den feministischen Dialog und das Eintreten für Frauenrechte, die Verteidigung der Einbeziehung von Frauen beim Zugang zu Justiz und Land, die Förderung der Einbeziehung von Frauen mit Behinderungen, die Stärkung der Teilhabe von Frauen an der der politischen Entscheidungsfindung, die wirtschaftliche Stärkung und die Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit .

Darüber hinaus möchte die Gruppe die feministische Vision der Körperautonomie und der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Frauen erweitern und im Rahmen der Agenda 1325 Frauen, Frieden und Sicherheit u.a. lokale Friedens- und Sicherheitskomitees gründen bzw. neu beleben. Unser lokaler Partner hat mehrere Projekte im Bereich Menschen/Frauenrechte umgesetzt. Gleichzeitig hatte er auch ein Augenmerk auch auf die Einführung von Resilienzstrategien gegenüber dem Klimawandel. Dies ist insbesondere in Mosambik, das als Land mit hoher Anfälligkeit für Naturkatastrophen gilt, wichtig.

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2025-01-21T08:43:28+00:00
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