Seit ihrer Befreiung aus der russischen Besatzung am 11. November 2022 ist die südukrainische Stadt Kherson unter ständigem Beschuss. Schon bei ihrem Rückzug zerstörten die russischen Truppen einen Großteil der kritischen Infrastruktur und noch jetzt ist die Region einem massiven Beschuss rund um die Uhr ausgesetzt. Die Angriffe zielen auf Zivilisten, Häuser, Infrastruktur u.a. der Energieversorgung, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, Gebäude der Polizei, des Ministeriums für Nationale Sicherheit und anderer staatlicher Unternehmen, Geschäfte, Apotheken, Märkte und Lagerhäuser.
Die Lage in der Region verschärfte sich durch die Zerstörung des Stausees Kakhovka durch die russischen Streitkräfte, die zu einer verheerenden Flutkatastrophe führte. Viele Gebäude, in denen Menschen lebten und/oder arbeiteten sowie landwirtschaftliche Betriebe standen unter Wasser. Zahlreiche Menschen wurden obdachlos, da die Flutkatastrophe Häuser und das gesamte Eigentum der Menschen zerstört hatte. Dank freiwilliger Helferinnen und Helfer sowie karitativer Stiftungen konnten die meisten Menschen gerettet und evakuiert werden. Es gibt jedoch immer noch eine kleine Anzahl von Familien, die in den vom Wasser zerstörten Häusern geblieben sind. Dank der Freiwilligen überleben sie und leben unter schlechtesten Bedingungen – oft ohne Licht, ohne Wärme, ohne Wasser, in feuchten Räumen, die durch Schimmel und Fäulnis beschädigt sind.
Schon zu Beginn der Besetzung der Region Kherson geriet die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneartikeln und allen lebensnotwendigen Gütern in eine Krise. Viele flohen aus der besetzten Region und ließen ihre Häuser, ihre Verwandten und nahestehenden Personen zurück, darunter Menschen im Rentenalter und Menschen mit Behinderungen.
Da das rechte Ufer des Flusses Dnjepr, die befreite Region Khersons, täglich und massiv beschossen wird, haben die Menschen keine Möglichkeit, sich in vollem Umfang zu versorgen und Einkommen zu generieren. Laut Statistik lebt etwa ein Drittel der ursprünglichen Bevölkerung des Gebiets noch am rechten Ufer. Die meisten von ihnen sind Rentnerinnen und Rentner, Menschen mit geringer Mobilität, arme Familien, Familien mit Kindern, Binnenvertriebene und Menschen, die Unterstützung benötigen.
Mriya Maybutnoho
Die Mitglieder der Organisation haben bereits 2016 mit wohltätigen Aktivitäten begonnen, so organisierten sie die Verteilung von 200 bis 300 Portionen warmer Mittagessen pro Tag für Bedürftige. Seit der Befreiung Khersons in 2022 sind sie in größerem Umfang tätig: Sie verfügen über drei Ambulanzfahrzeuge, mit denen sie Verwundete der ukrainischen Streitkräfte bei Kursk evakuieren und mobilitätseingeschränkte Menschen aus der Region Kherson an der Frontlinie kostenlos in sicherere Städte der Ukraine bringen. Sie leisten humanitäre Hilfe für die Menschen in der Region Kherson und in den Dörfern an der Kontaktlinie, wo es aktive Kämpfe gibt. Derzeit beteiligen sich mehr als 20 Freiwillige an der Leistung von humanitärer Hilfe durch die Organisation.