Ein Ort zum Durchatmen

Die neue Tagesklinik in Lviv ist fertiggestellt und läuft schon auf Hochtouren 

Bis zu 30 Kinder werden täglich behandelt

August 2025 – Seit Juni 2025 ist die neue Tagesklinik für krebskranke Kinder im Kinderkrankenhaus in Lviv in Betrieb. Ein Meilenstein für unser gemeinsames Projekt mit der lokalen Partnerorganisation Evum, das wir seit Februar diesen Jahres umsetzen (siehe unser Artikel vom April 2025).

Dass dieser Ort Realität werden konnte, verdanken wir unseren Spenderinnen und Spendern sowie der Unterstützung von Aktion Deutschland Hilft. Gemeinsam haben wir dafür gesorgt, dass:

  • moderne medizinische Geräte und Verbrauchsmaterialien angeschafft wurden,
  • ein kompletter Innenausbau mit Schutzmaßnahmen erfolgte,
  • kindgerechte Rückzugsorte und Aufenthaltsbereiche geschaffen wurden.

Hier bekommen Kinder, die gegen den Krebs kämpfen, endlich die ambulante medizinische Versorgung, die sie so dringend brauchen – in geschützter, kindgerechter Umgebung und mit mehr Würde, als es bisher möglich war.

Die Tagesklinik wurde am 20. Juni feierlich eröffnet. Mit dabei: der kleine Artur, der das symbolische Band durchtrennen durfte – ein Moment, der ihn mit Stolz und Freude erfüllte. Noch vor wenigen Monaten war seine Situation aussichtslos: Er war von einem anderen Krankenhaus als „nicht mehr behandelbar“ abgewiesen worden. Doch heute geht es ihm deutlich besser – auch dank der medizinischen Möglichkeiten, die die neue Klinik nun bietet.

Seit der Eröffnung ist die Klinik täglich im Einsatz. Zwischen zwölf und 30 Kinder erhalten hier Behandlungen wie Chemotherapie, Bluttransfusionen, wichtige Untersuchungen oder Beratungsgespräche – ambulant, aber unter sicheren Bedingungen.

Bevor die Tagesklinik ihre Türen öffnen konnte, musste jedoch viel geleistet werden. Es wurde gebohrt, geschraubt, gestrichen – und mit viel Hingabe ein Ort geschaffen, der sowohl funktional als auch freundlich ist. Elektrische Leitungen wurden unter Putz verlegt, Trennwände mit Türen installiert, eine moderne Heizungs- und Klimaanlage eingebaut. Auch an die Sicherheit wurde gedacht: Feuerlöscher und bakterizide Lampen sorgen für Schutz und Hygiene.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der kindgerechten Gestaltung: Eine liebevoll ausgewählte Fototapete bringt Farbe in den Raum, die Wände wurden von Künstlerinnen bemalt.

Auch auf mögliche Gefahren wurde vorausschauend reagiert: Alle Fenster wurden mit einer speziellen Schutzfolie versehen. Diese hält im Fall eines Angriffs die Glassplitter zusammen, sollte eine Druckwelle die Scheiben zerspringen lassen – so wird die Verletzungsgefahr für die kleinen Patientinnen und Patienten deutlich reduziert.

Die neue Tagesklinik verfügt nun über mehrere Behandlungsplätze, die mit Sesseln für Kind und Elternteil, mobilen Infusionsständern und kleinen Tischen ausgestattet sind. Die Plätze sind durch Paravents getrennt, sodass die Familien etwas Privatsphäre haben. Fernseher, Spielkonsole, WLAN, Spielzeug, eine Schaukel, ein Wickeltisch und ein Trinkwasserspender sorgen für Ablenkung und Komfort – trotz schwerer Therapie.

Am Abend nutzen Eltern, die in der Klinik übernachten, die Räume zur Entspannung. Und bald wird es sogar – aus Eigenmitteln der Klinik finanziert – eine Dachterrasse geben – ein kleiner Ort zum Durchatmen, wenn der Alltag schwer auf den Schultern liegt.

Kinder, die nach einer intensiven Chemotherapie nach Hause entlassen werden, müssen für Kontrolluntersuchungen und ambulante Behandlungen regelmäßig zurück in die Klinik. Bisher gab es dafür keine separaten Räumlichkeiten. Die Folge: Überfüllte Stationen, Behandlungen auf Fluren – und ein hohes Risiko für immungeschwächte Kinder, die stationär in der Klinik sind, sich mit Keimen zu infizieren.

Eine Situation, die nicht nur untragbar, sondern potenziell lebensgefährlich ist. Infektionen können dazu führen, dass Therapien verschoben oder abgebrochen werden müssen – was gerade bei aggressiven Krebsarten fatale Auswirkungen haben kann. Mit der neuen Tagesklinik werden zwei Patientengruppen endlich räumlich getrennt, wodurch schwerkranke Kinder besser geschützt und stabilere Abläufe im Klinikalltag gewährleistet werden können.

Diese Klinik ist mehr als ein Gebäude. Sie ist ein geschützter Ort für Kinder, die kämpfen – und für Eltern, die hoffen. Damit diese Hilfe weitergehen kann, brauchen wir Sie. Freie Spenden ermöglichen es uns, flexibel und schnell dort zu helfen, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Sie schließen Finanzierungslücken, ermöglichen Nachbeschaffungen, sichern Personalkosten, decken Verbrauchsmaterialien und fördern langfristige Strukturen.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit weiterhin – damit Kinder wie Artur eine faire Chance bekommen.

Ihre Spende kommt an

Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Die Bedarfsliste in den Kliniken in Lviv ist lang: Es fehlt weiterhin an Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und Verbrauchsmaterialien, um effektiv zu arbeiten und um moderne medizinische Leistungen bereitzustellen. Das bedeutet, dass sich der Prozess der Diagnose und der Bereitstellung medizinischer Leistungen und Behandlungen verzögert. Dies kann zu Todesfällen oder zu schlechten Ergebnissen, Komplikationen, Behinderungen, geringeren Heilungschancen und anderen vermeidbaren Folgen führen. Helfen Sie uns dabei, das zu verhindern und die Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern – vielen Dank!

Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation Evum setzen wir Maßnahmen um, die für eine bessere medizinische Behandlung für von Krebs betroffenen Kindern in drei Krankenhäusern in Lviv sorgen sollen. Die Krankenhäuser verzeichnen – kriegsbedingt – nach wie vor einen starken Zustrom von Patientinnen und Patienten sowie damit verbunden einen Anstieg an Anfragen nach einer Krebsbehandlung. Allerdings sind sie dafür nicht ausreichend ausgestattet, was auf Kosten der Behandlungserfolge geht. Verzögerungen oder Unterbrechungen in der Krebsbehandlung oder fehlender Zugang zu Medikamenten können für die jungen Patientinnen und Patienten unter Umständen tödlich sein.

Neben den direkten Schäden an den Gesundheitseinrichtungen führen die Kriegshandlungen auch durch Betriebsunterbrechungen und durch einen Mangel an medizinischem Personal zu einem schlechteren Zugang zu Gesundheitsdiensten. Die Situation wird verschärft durch einen gewachsenen Bedarf an medizinischer Versorgung an den Orten, an denen eine große Anzahl an Binnenvertriebenen Zuflucht genommen hat. Gesundheitsleistungen und Medikamente, die privat bezahlt werden müssen, sind für viele unerschwinglich.

Von den Einschränkungen in der Gesundheitsversorgung sind Kinder, bei denen Krebs und Blutkrankheiten diagnostiziert werden, sehr stark betroffen. Verzögerungen oder Unterbrechungen in der Krebsbehandlung oder der fehlende Zugang zu Medikamenten und einer rechtzeitigen unterstützenden Behandlung – unter anderem aufgrund finanzieller Schwierigkeiten – können tödlich sein.

Viele betroffene Eltern krebskranker Kinder verlassen ihren Wohnort aufgrund mangelnder Behandlungsmöglichkeiten und entscheiden sich aufgrund der aktuellen Sicherheitslage für eine Behandlung im westlichen Teil der Ukraine in Lviv. Auch Expertinnen und Experten, die zur Unterstützung in der medizinischen Behandlung aus dem Ausland kommen, wählen das relativ sichere Lviv. Für 2025 rechnen die Krankenhäuser dort mit einem Anstieg der stationären Patientenzahl um 30 Prozent.

In den Krankenhäusern der Projektregion werden nicht nur insgesamt mehr Krebspatienten verzeichnet, sondern auch mehr Patienten mit schwereren Fällen, die früher in der Hauptstadt und anderen Zentren behandelt wurden.

Die Finanzierung der Krankenhäuser ist vor dem Hintergrund des Krieges derzeit unzureichend. Ein Teil der Behandlungskosten muss von den Patientinnen und Patienten getragen werden, was aufgrund der finanziellen Lage der Betroffenen oft nicht möglich ist. Laut unserer Partnerorganisation Evum haben 90 Prozent der betroffenen Eltern finanzielle Schwierigkeiten und können sich grundlegende Medikamente nicht leisten.

Beiträge aus der Ukraine

Schön, dass Sie helfen wollen!

Spenden Sie jetzt

Bank
IBAN
BIC

Sparkasse Landsberg-Dießen
DE66 7005 2060 0000 014001
BYLADEM1LLD

Mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen Sie uns nachhaltig und ermöglichen uns eine längerfristige und vernünftige Projektplanung.

Aus Kostengründen versenden wir Zuwendungsbestätigungen für Beträge über € 300,– automatisch am Anfang des Folgejahres (bitte geben Sie dafür unbedingt eine vollständige Adresse im Verwendungszweck an). Für Beträge unter € 300,– genügt beim Finanzamt die Vorlage des Kontoauszuges.

Falls Sie dennoch sofort eine Zuwendungsbestätigung wünschen, geben Sie uns bitte Bescheid, damit wir diese zuschicken können.

Unsere Partner

2025-11-17T08:04:46+00:00
Nach oben