Humanitäre Hilfe am Limit

LandsAid zum Welttag der humanitären Hilfe: Nicht nur Leben retten, sondern auch die Hilfe selbst

 

Wird humanitäre Hilfe zur Mangelware?

August 2025 – Während in vielen Teilen der Welt Menschen ums Überleben kämpfen, droht die humanitäre Hilfe selbst zur Mangelware zu werden. Zum Welttag der humanitären Hilfe warnen wir, als humanitäre Organisation LandsAid, eindringlich vor einer gefährlichen Entwicklung: Humanitäre Hilfe wird politisiert, instrumentalisiert – und zunehmend unterfinanziert. Gleichzeitig verschärft sich jedoch die Not in vielen Regionen dramatisch – vor den Augen der Weltöffentlichkeit und oft auch abseits davon.

Die humanitäre Lage in Gaza hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Kinder hungern, Krankenhäuser stehen still, Trinkwasser fehlt – währenddessen landen Hilfspakete im Meer. Hilfsmaßnahmen wie Luftabwürfe wirken auf den ersten Blick wie Lösungen, doch sie ersetzen keine durchdachte, koordinierte Versorgung über den Landweg. Hilfsgüter, die nicht ankommen, retten kein Leben.

Zuletzt haben wir mit einer kleinen, mutigen Partnerorganisation vor Ort gearbeitet. Deren Team verteilte dringend benötigte Nahrungsmittel und setzte psychosoziale Maßnahmen für traumatisierte Kinder und Jugendliche in Gaza um. Was dort geleistet wurde, ist kaum in Worte zu fassen. Aber ohne Zugang, ohne Ressourcen – und ohne Unterstützung von außen – geraten selbst diese Lebensretter an ihre Grenzen.

Zur gleichen Zeit sterben im Jemen täglich Menschen – leise, ungesehen, unkommentiert. Fast 80 Prozent der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Kinder verhungern, Familien fliehen. Der Krieg, der all das seit mehr als zehn Jahren verursacht, scheint in den Hintergrund gerückt zu sein. Der Jemen ist nicht weniger schlimm als Gaza. Er ist nur weniger sichtbar. Und deshalb auch weniger finanziert.

Auch das fortlaufende Leid der Menschen, die in den Frontgebieten in der Ukraine leben, droht aus dem öffentlichen Blick zu verschwinden, während die humanitären Bedürfnisse weiter wachsen.

Während die Krisen eskalieren und Konflikte nicht enden wollen, plant die Bundesregierung massive Kürzungen im Bereich der humanitären Hilfe. Ein falsches Signal zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Denn: Ohne verlässliche Mittel bricht die Hilfe weg – dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

Als gemeinnützige Organisation ist LandsAid auf freie Spenden angewiesen, um schnell, flexibel und unabhängig agieren zu können – gerade in Krisenregionen wie Gaza, dem Jemen, in der Ukraine, in Syrien und all den anderen Ländern, in denen der Verein aktiv ist.

„Zweckgebundene Projektmittel helfen – aber sie reichen nicht“, betont unser Vorstand Hans Musswessels. „Freie Spenden sind das Rückgrat unserer Arbeit.“ Sie schließen Finanzierungslücken, ermöglichen Soforthilfe, wenn es keine Zeit für Anträge gibt, stärken lokale Partner, die sonst allein gelassen werden. Kurzum: Sie machen langfristige Strukturen möglich – nicht nur punktuelle Aktionen.“

Zum Welttag der humanitären Hilfe appellieren wir: „Bitte nicht nur über Hilfe reden, sondern helfen.“ Was es jetzt braucht, sind keine weiteren Kürzungen, sondern gezielte Investitionen in das, was wirklich zählt: das Leben, die Würde und die Sicherheit von Millionen Menschen weltweit. Vergessene Krisen dürfen nicht länger im Schatten stehen – sie brauchen Aufmerksamkeit, Ressourcen und solidarisches Handeln. Statt symbolischer Aktionen, sind konkrete Lösungen sinnvoll: sichere Zugänge zu den Menschen in Not, verlässliche humanitäre Korridore und langfristige Unterstützung.

Unten stehend finden Sie ein Video, dass unsere syrische Partnerorganisation Amal für uns zum Welttag der humanitären Hilfe erstellt hat. Gemeinsam setzen wir im Nordwesten Syriens Maßnahmen zur Stärkung der physischen wie psychischen Gesundheit um.

Denn während das verheerende Erdbeben von 2023 längst aus unserem Fokus verschwunden ist, sind dessen Folgen für die betroffenen Menschen immer noch stark spürbar.

Zugehörige Beiträge

Ihre Spende kommt an

Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Der 19. August ist Welttag der humanitären Hilfe – ein Aktionstag, der 2008 durch die UNO proklamiert wurde und seitdem jährlich stattfindet.

Als humanitäre Hilfe bezeichnet man die materielle und logistische Bereitstellung und Verteilung von Hilfsmitteln zum Schutz von Menschen in einer humanitären Notlage. Der Bedarf daran wächst stetig.

Im Jahr 2024 waren nach UN‑Angaben weltweit rund 300 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen – das entspricht etwa einem von 27 Menschen weltweit. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2023, damals waren es über 339 Millionen Menschen.

Trotz dieses Rückgangs bedeutet das nicht, dass sich die Lage verbessert hätte. Vielmehr resultiert die Verringerung aus stärkerer Priorisierung der dringendsten Fälle bei gleichzeitig eingeschränkten Mitteln. Es handelt sich also um kein echtes Absinken der Not, sondern um eine Refokussierung der Hilfeleistung.

Stets sind es die Kinder, die in Kriegen, Krisen- und Konfliktsituationen oder bei Naturkatastrophen besonders unter Gewalt, Hunger oder Krankheiten leiden müssen. Der Gedenktag gilt all den Familien, die auf Nothilfe und Schutz angewiesen sind.

Gleichzeitig werden die Bedingungen für Helferinnen und Helfer immer schwieriger. Die engagierten Einsatzkräfte setzten oftmals ihr Leben aufs Spiel, um Menschen in kriegs- und krisengebeutelten Regionen auf der ganzen Welt zu helfen.

Der Fokus der Nothilfe liegt darin, unter Wahrung von Neutralität und Unparteilichkeit, Leben zu retten und Leid zu mindern. Dafür kämpfen diese Menschen. Der Welttag der Humanitären Hilfe soll ihren großen Einsatz und ihren Mut würdigen.

Auch für uns, als humanitäre Organisation LandsAid, sind solche bewundernswerten Leute im Einsatz. Aktuell sind es die Helferteams unserer lokalen Partner, die dringend benötigte Nahrungsmittel an besonders bedürftige Menschen, etwa in Gaza, in der Ukraine und im Jemen verteilen, die psychosoziale Maßnahmen in der Ukraine und in Syrien umsetzen. Wir denken an sie und danken ihnen.

  •  Trotz leicht sinkender Zahlen bleibt der Bedarf an humanitärer Hilfe auf einem historisch hohen Niveau.
  • Freie Spenden werden mehr denn je gebraucht – um dort zu helfen, wo Hilfe geplant sein sollte, aber Mittel fehlen.
  • Kürzungen und Priorisierungen gefährden die Versorgung in Krisenregionen wie Gaza, Jemen oder Syrien, besonders für vulnerable Gruppen.
Aktuelles – LandsAid zu Besuch bei Save Ukraine in Kiew

Schön, dass Sie helfen wollen!

Spenden Sie jetzt

Bank
IBAN
BIC

Sparkasse Landsberg-Dießen
DE66 7005 2060 0000 014001
BYLADEM1LLD

Mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen Sie uns nachhaltig und ermöglichen uns eine längerfristige und vernünftige Projektplanung.

Aus Kostengründen versenden wir Zuwendungsbestätigungen für Beträge über € 300,– automatisch am Anfang des Folgejahres (bitte geben Sie dafür unbedingt eine vollständige Adresse im Verwendungszweck an). Für Beträge unter € 300,– genügt beim Finanzamt die Vorlage des Kontoauszuges.

Falls Sie dennoch sofort eine Zuwendungsbestätigung wünschen, geben Sie uns bitte Bescheid, damit wir diese zuschicken können.

Unsere Partner

2025-08-13T07:40:48+00:00
Nach oben