Bessere medizinische Versorgung von Geflüchteten

LandsAid verbessert die Basis-Gesunheitsversorgung für die Menschen aus dem Diavata-Flüchtlingslager bei Thessaloniki

Unzureichende medizinische Versorgung

April 2024 – Für die geflüchteten Menschen, die unter schlechten Bedingungen und unzureichender medizinischer Versorgung im Flüchtlingslager „Diavata“ bei Thessaloniki leben, realisieren wir aktuell gemeinsam mit unserem lokalen Partner NAOMI ein humanitäres Hilfsprojekt. Monatlich mindestens 300 Geflüchtete möchten wir mit unseren Maßnahmen zur Verbesserung der basismedizinischen Versorgung und der Gesundheitsvorsorge erreichen.

Das Camp liegt 20 Kilometer von der zweitgrößten Stadt Griechenlands entfernt. Eingerichtet ist es für etwa 1.000 Personen. Die Menschen leben dort in beengten und schlecht ausgestatteten Containern. Oft sind es zwei Familien, die sich eine Unterkunft teilen müssen. Kochmöglichkeiten und Klimaanlagen sind häufig defekt oder fehlen ganz. Die hygienischen Zustände sind bedenklich, Krankheiten treten auf. Daneben gibt es chronische Krankheitsfälle, die eine regelmäßige Versorgung brauchen, oder es kommt zu Verletzungen und Wunden, etwa nach Unfällen.

Um den Menschen im Flüchtlingslager zur Seite zu stehen, werden über das Team unserer Partnerorganisation mithilfe unserer finanziellen Unterstützung regelmäßig medizinische Hilfsmittel und Medikamente beschafft und ausgegeben. Etwa 3.000 bis 4.000 Menschen im Jahr werden allein durch diese Verteilungen erreicht.

Der Erwerb von dringend benötigten Seh- und Hörhilfen für Kinder und Jugendliche zählt ebenfalls zu unseren Maßnahmen. Diejenigen, die unter einer Seh- oder Hörschwäche leiden, sind bisher von einem erfolgreichen Schulbesuch ausgeschlossen. Ihre Eltern haben kein Geld, die medizinischen Hilfsgüter zu kaufen. Wir möchten durch unsere finanzielle Unterstützung möglichst vielen dieser Kinder einen Zugang zum Bildungssystem und zu einem Leben in Gemeinschaft ermöglichen.

Zudem soll die Versorgung von akut und chronisch Kranken, die im Flüchtlingscamp leben, verbessert werden. Bisher werden diese durch das staatliche Gesundheitssystem nicht ausreichend berücksichtigt, denn von Beihilfen des Systems sind Asylbewerberinnen und -bewerber ausgeschlossen. Ihnen werden nur Notfallhilfen in einem staatlichen Krankenhaus gewährt.

Gänzlich ausgeschlossen sind sie von einer regelmäßigen medizinischen Versorgung. Das NAOMI-Team sorgt dafür, dass sie in der Basisstation „Casa Base“ direkt neben dem Camp beraten und mit Medikamenten wie Schmerzmitteln, Antibiotika, Wundsalben etc. versorgt werden. Ehrenamtlich arbeitende Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenschwestern und Hebammen werden eigens dafür koordiniert.

Maria Eleftheriadou (siehe Foto), eine erfahrene Mitarbeiterin in der Flüchtlingsarbeit, koordiniert die Arbeit in Casa Base gemeinsam mit rund zehn Freiwilligen. Sie hält den Kontakt zu Ärzten, Zahnärzten und Apotheken sowie zu anderen Hilfsorganisationen, die zum Beispiel Erste-Hilfe-Kurse oder Sexualaufklärung bieten. Ihre Stelle wird zu 50 Prozent durch LandsAid finanziert.

„Wir sind so dankbar für die Kooperation mit LandsAid. Sie gibt uns die Möglichkeit, Menschen in sehr großer Not beizustehen“, sagt Dorothee Vakalis vom NAOMI-Team. „Was macht der Vater eines Kindes mit einem künstlichen Darmausgang, wenn die Beutel am Tag zehn Euro kosten und er das Geld nicht aufbringen kann? Was macht die so erfolgreiche Schülerin im Unterricht ohne eine passende Brille? Was machen die Menschen mit chronischen Krankheiten, wenn sie die Medikamente nicht zahlen können? Medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht.“

Das Projekt wird unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft. LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis von Hilfsorganisationen.

Zugehörige Beiträge

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Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Die geflüchteten Menschen im griechischen Diavata-Flüchtlingslager brauchen dringend Hilfe. Sie leben unter schlechten Bedingungen und unter unzureichender medizinischer Versorgung. Unterstützen Sie uns dabei, diesen Menschen eine basismedizinische Versorgung zu gewähren. Vielen Dank!

In Griechenland waren im Jahr 2023 rund 92.600 Flüchtlinge, Asylsuchende und andere „people of concern“ – also Menschen, die ebenfalls unter das UNHCR-Mandat fallen – registriert. Die Flüchtlinge kommen vor allem aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan.

Zehntausende Flüchtlinge müssen aufgrund von Grenzschließungen und langen Rückstellungen im offiziellen Aufnahmeprogramm monate- und zum Teil jahrelang Wege finden, um ihr Leben zu bestreiten. Wenn sie einen Asylantrag stellen können, müssen sie das gesamte Verfahren im Camp Diavata oder einem anderen Camp leben. Anrecht auf eine medizinische Grundversorgung gibt es hier nicht. Vor dem Verfahren mussten sie – solange, bis sie einen Termin bei der Asylbehörde erhalten haben – in verlassenen Gebäuden oder ausrangierten Zügen unterkommen, ohne jegliche Grundversorgung.

Nur eine notdürftige ärztliche Behandlung in staatlichen Einrichtungen ist kostenlos. Die ärztliche Versorgung durch die staatlichen Gesundheitszentren ist äußerst eingeschränkt, denn überall fehlt es an Medikamenten und an ganz elementarer Ausstattung wie Oxymetern, Verbandsmaterial und Blutdruckmessgeräten. Auch chronisch Kranken und Behinderten werden keine Medikamente und Hilfsmittel gewährt. Ausschließlich Notfälle werden ins Krankenhaus befördert.

Die geflüchteten Menschen im Camp brauchen dringend Unterstützung, humanitäre Hilfe ist unerlässlich. Daher unterstützen wir unsere lokale Partnerorganisation NAOMI in ihren wichtigen Maßnahmen.

NAOMI sorgt in enger Kooperation mit der unabhängigen freiwilligen Organisation QRT, mit der LandsAid in der Vergangenheit bereits ein Projekt durchgeführt hatte, seit Jahren gezielt für Nothilfen wie Nahrung, Babynahrung, Medikamente, medizinische Hilfsmittel, Hygienemittel oder Kleidung für die Menschen in den Camps.

Bildquelle: LandsAid/NAOMI

 

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2024-05-10T11:00:38+00:00
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