Erfolg auf vielen Ebenen
Unser Projekt zur Förderung ländlicher Haushalte im Jemen wird nachwirken
Langfristig und nachhaltig angelegt
Mai 2025 – Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation Human Needs Development (HND) konnten wir unser langfristig angelegtes Projekt zur Stärkung ländlicher Haushalte im Jemen erfolgreich abschließen. Umgesetzt wurde es in den beiden Regierungsbezirken Dhamar und Ibb – sie gelten als die unsichersten und schlecht versorgtesten im Land. Ziel des Projekts war es, die landwirtschaftliche Produktion in den ländlichen Gebieten des Jemen zu steigern und die Selbstversorgung von Familien durch nachhaltige Nutzung der vorhandenen natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. Grundlegende Lebensbedürfnisse besonders gefährdeter Haushalte sollten befriedigt werden: um Leben zu retten, Leiden zu lindern und die Menschenwürde zu wahren.
Die teilnehmenden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern haben uns abschließend wertvolle Einblicke aus erster Hand gegeben: in die Auswirkungen der Maßnahmen auf ihr Leben, ihren Lebensunterhalt und ihre Gemeinden. Ihre Erfahrungsberichte, Erfolgsgeschichten und Rückmeldungen zu den Projektmaßnahmen haben uns einen wichtigen Beitrag zur Wirksamkeit der Maßnahmen geliefert. Auch Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Expertinnen und Experten stellten uns ihre Berichte, Schulungsbewertungen und beruflichen Beobachtungen zur Verfügung. Sie gaben beispielsweise Kurse in Themen wie Gemüseanbau, Veterinärmedizin und Tierproduktion sowie in unternehmerischen Fähigkeiten. Die Mitglieder der zwölf eingerichteten Gemeinschaftsausschüsse pflegten Sitzungsprotokolle, verfolgten die Mitgliedschaften und gaben uns Feedback zu den Ergebnissen auf Gemeinschaftsebene.
360 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Dhamar und Ibb haben mindestens drei Methoden für den nachhaltigen Gemüseanbau und die Tierhaltung erlernt. Sie erhielten zudem Schulungen zur Führung von Kleinunternehmen, die Themen wie Management von Gewächshäusern, Marketingmethoden zur Förderung landwirtschaftlicher Produkte, Methoden zur Erlangung von Darlehen oder Maßnahmen zum Erreichen erster Kunden beinhalteten.
Darüber hinaus konnten 69 am Programm Teilnehmende, die in Veterinärmedizin und Tierhaltung geschult und mit Vieh versorgt wurden, im ersten Jahr bis zu 400 Kilogramm tierische Produkte erzeugen. Vor Projektstart waren es nur 100 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr, die produziert wurden. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern hatten keine Tiere, um ausreichend Nahrung für ihre Familien herzustellen oder andere Produkte wie Milch oder Käse zu verkaufen.
22 neue Kleinunternehmen wurden gegründet – 14 in Dhamar und acht in Ibb. Sieben davon, das sind fast 32 Prozent, werden von Frauen geleitet. Zuvor führten nur drei Prozent der Frauen in Dhamar und Ibb ein kleines Unternehmen.
Das Projektteam hat alle Schulungen explizit unter Berücksichtigung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung der Rolle der Frauen durchgeführt. Damit soll die aktive Teilnahme von Frauen sowie die Stärkung der Rolle der Kleinbäuerinnen gewährleistet werden. In beiden Bezirken konnte das Projekt einen Anteil von 33 Prozent an weiblichen Teilnehmerinnen an den Schulungen erreichen.
Der Lehrplan wurde sorgfältig ausgearbeitet, um geschlechtsspezifische Herausforderungen anzusprechen und die Führungsrolle von Frauen in der Landwirtschaft zu fördern. Das Team hat Themen wie Geschlechterrollen, Zugang zu Ressourcen und die Stärkung der Rolle der Frau bewusst integriert.




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Der schon seit 2015 anhaltende Bürgerkrieg im Jemen und der daraus resultierende Einbruch der Wirtschaft haben zu einer verheerenden Ernährungskrise im Land geführt. Unterernährung als deren Hauptfolge ist ein ernstes Problem und hat alarmierende Ausmaße erreicht. In den Provinzen Ibb und Dhamar leben unzählige Menschen in großer Armut. Sie sind nicht in der Lage, ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln zu decken und leiden unter Mangelernährung. Das durchschnittliche monatliche Einkommen der Familien in den beiden Provinzen ist sehr gering im Vergleich zu anderen Regionen. Die landwirtschaftliche Produktion, die als Haupteinnahmequelle dient, ist kriegsbedingt eingebrochen.
Der Konflikt hat die landwirtschaftliche Produktion, die Märkte, den Transport sowie die Verteilung der Ware ernsthaft gestört. Obwohl die Produktivität schon immer niedrig war, hat sich die Situation mit dem Krieg verschlechtert. Er führte auch zu einer Verknappung von Rohstoffen wie Saatgut, Düngemitteln und Brennstoffen und – aufgrund der Verschlechterung der Wasser- und Stromversorgung sowie des Zusammenbruchs von Logistikketten – zu Schäden an landwirtschaftlichen Geräten, Bewässerungssystemen und Lagereinrichtungen. Auch die Versorgung mit lokalen Rohstoffen für die landwirtschaftliche Produktion hat sich verschlechtert. Der Mangel an Tierfutter und tierärztlichen Dienstleistungen hat zu einem Rückgang der Viehhaltung geführt, die für viele Familien auf dem Land ebenfalls eine wichtige Einkommensquelle darstellt.
Das Projekt wurde gefördert von Aktion Deutschland Hilft (ADH) sowie dem Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

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