DER KATASTROPHE ZUVORKOMMEN

Am 13. Oktober ist Internationaler Tag der Katastrophenvorsorge

Präventiv statt reaktiv

Die Vereinten Nationen haben den 13. Oktober als Tag der Katastrophenvorsorge 2009 ins Leben gerufen, um den Stellenwert der Prävention hervorzuheben. Lebensrettende Vorbereitungen für Notfälle zu treffen, ist heute wichtiger als je zuvor. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme oder Dürren bedrohen immer mehr die Lebensgrundlagen vieler Menschen weltweit – und treffen häufig Länder, die ohnehin schon von Armut, Hunger und mangelhafter medizinische Versorgung geprägt sind.

Dass Katastrophen – verstärkt auch bedingt durch den Klimawandel – jedoch kein Stereotyp mehr für Entwicklungsländer sind, ist spätestens seit der Flutkatastrophe vergangenes Jahr in Deutschland klar geworden.Dieser Tag soll Anlass auch für uns sein, den Blick auf einige Projekte und Länder zu lenken, in denen wir uns für diese Thematik engagieren und einsetzen.

Ganz aktuell ist Südasien und damit auch Pakistan von verheerenden Überschwemmungen betroffen. Durch nicht enden wollende Monsunregenfälle kam es hier im Spätsommer zur schlimmsten Flut seit 30 Jahren. Wir leisteten mit unserem lokalen Partner sofortige Nothilfe – und unterstützen weiterhin durch die Verteilung von Hygieneartikeln vor allem Menschen in ländlichen Gebieten, die nach den Überschwemmungen nur begrenzten oder gar keinen Zugang dazu hatten. Das ist enorm wichtig, um in dieser akuten Situation etwa eine Ausbreitung von infektiösen Krankheiten zu verhindern. Ebenso bedeutsam ist aber auch eine vorgelagerte Hilfe, eben die Präventionsarbeit. Auch dafür haben wir uns in den vergangenen Jahren in Pakistan eingesetzt. Etwa im Jahr 2019, als wir in sechs Distrikten Pakistans Notfallhilfekurse durchgeführt und damit fast 500 motivierte Personen erreicht haben, die in Präventionsmaßnahmen, Notfallhilfe und Katastrophenmanagement geschult und mit Erste-Hilfe-Sets ausgestattet wurden.

Kenntnisse in Erster Hilfe und Grundwissen im Umgang mit Krisen und Katastrophen retten Leben. Obwohl Pakistan aufgrund seiner geografischen Lage regelmäßig von schwerwiegenden Naturkatastrophen heimgesucht wird, ist Erste Hilfe hier kein Teil des Lehrplans. Kaum jemand in der Bevölkerung weiß, wie man auf eine Katastrophe reagiert oder richtig mit einer verletzten oder gar bewusstlosen Person umgeht. Das Wissen fehlt insbesondere bei Lehrern und Gemeindemitarbeitern, die das Gelernte weitergeben und damit als Multiplikatoren dienen könnten. Mit unserem Projekt wollen wir die Zivilcourage und den Willen zu helfen innerhalb der Bevölkerung stärken sowie grundlegende Kenntnisse in Erster Hilfe unter den Menschen und in der Bevölkerung verbreiten.

Schon vor mehr als zehn Jahren haben wir in Pakistan damit begonnen, lokale Helfer zu schulen. Es ist lebenswichtig, gerade absehbaren Katastrophen immer einen Schritt voraus zu sein – daher ist unser Anliegen, ein möglichst weitreichendes Netz an Menschen zu schaffen, die im Katastrophenfall sofort Erste Hilfe leisten können. Die ersten Stunden nach einer Naturkatastrophe sind für viele Menschen entscheidend. Doch durch fehlende Infrastruktur kann Hilfe oft erst nach Tagen oder sogar Wochen eintreffen – und damit auch internationale Hilfe. Die Chance, Menschenleben zu retten und weitere Folgen der Tragödie zu verhindern, steigt deutlich, wenn die lokale Bevölkerung darauf vorbereitet ist. Denn die Nachbarn sind immer die ersten, die helfen können.

Aktuell haben wir ein weiteres Präventionsprojekt in Vorbereitung, das in eine etwas andere Richtung gehen soll: Es zielt darauf ab, Ökosysteme in Pakistan nachhaltig wiederherzustellen und sie widerstandsfähiger gegen klimatische Gefahren zu machen. Zudem soll das Bewusstsein der Bevölkerung für besseren Umweltschutz gestärkt und die Teilnahme der Gemeinschaft an entsprechenden Maßnahmen gefördert werden.

Durch den verheerenden Zyklon Idai im Jahr 2018 wurde auf tragische Weise deutlich, wie wenig funktionierende medizinische Infrastruktur es in der Region Chimanimani im Südosten von Simbabwe gab – wie wichtig diese aber im Falle einer Katastrophe ist: Unzählige Menschen konnten 2018 aufgrund mangelhafter Infrastruktur im Gesundheitssektor keine zeitnahe medizinische Versorgung erhalten.

Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir inzwischen sogar eine zweite Gesundheitsstation in der Region aufbauen dürfen – dieses Mal in Chikwesi. Unser vorausgegangenes Klinikbau-Projekt in Vhimba vor zwei Jahren war so erfolgreich, dass das regionale Gesundheitsministerium unseren lokalen Partner Miracle Missions kontaktiert hat, um ein Nachfolgeprojekt in einem anderen Ort der Region auf die Beine zu stellen. Da die Region Chimanimani aufgrund ihrer geografischen Lage auch zukünftig immer wieder von Zyklonen und anderen extremen Wetterphänomenen betroffen sein wird, wollen wir im Rahmen der Katastrophenvorsorge die medizinische Infrastruktur der Gegend weiter stärken und ausbauen.

Ein vernünftiger Umgang mit Katastrophen erfordert oftmals flexiblere Budgets, weniger bürokratische Restriktionen und den Ansatz, Hilfe so lokal wie möglich und so international wie nötig zu gestalten. LandsAid verfolgt konsequent diese Philosophie und vertraut der fachlich ausgeprägten Expertise von Menschen aus den betroffenen Ländern. Wenn also die Gefahr besteht, dass bei einem Zyklon in Simbabwe wieder der Damm bricht, dann werden im Vorfeld schon neue Pflanzen gezüchtet, die das Flussbett natürlich stabilisieren und durch ihre hohe Saugfähigkeit einen Großteil der Wassermassen aufnehmen können. Insgesamt sollte mit besserer Vernetzung, verstärkter Qualifizierung und intensivierter Zusammenarbeit, auch auf internationaler Ebene, auf die Herausforderungen im Umgang mit Katastrophen reagiert werden.

Sicher ist auch: Der Klimawandel verstärkt wetterbedingte Naturkatastrophen. Die Bedeutung der Katastrophenvorsorge in der humanitären Hilfe ist damit massiv gestiegen. Auch in unserer Arbeit ist sie ein wichtiger Bestandteil, sei es in der Nothilfe oder in der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit. Darüber hinaus haben politische Krisen und Kriege, wie aktuell der Ukraine-Krieg, dramatische wirtschaftliche Auswirkungen auf viele Länder – am stärksten betroffen sind meist solche, die ohnehin schon durch Naturkatastrophen, Kriege oder Ernährungsunsicherheit gebeutelt waren. Ihre Lage verschlimmert sich einmal mehr. Da ist es gut und nützlich, dass wir in vielen dieser Länder bereits langfristige und nachhaltige Projekte implementiert hatten – etwa unser Schulgartenprojekt in Uganda oder unser Maniok-Plantagenprojekt in Kenia.

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