Breakdance, Yoga und etwas zu essen

LandsAid unterstützt in Gaza bei Maßnahmen zur Ernährungssicherung und Trauma-Verarbeitung

Notlage in Gaza spitzt sich weiter zu

April 2025 – Die Notlage im Gazastreifen spitzt sich weiter zu – insbesondere im Bereich der Ernährungssicherheit. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters leiden derzeit 70 Prozent der Menschen in einigen Regionen des nördlichen Gazastreifens unter schwerer Ernährungsunsicherheit und Hunger. Bombardierungen und andere bewaffnete Konflikte führen zu plötzlichen und ständigen Fluchtbewegungen innerhalb der Region.

Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter den seit Monaten andauernden Bombardierungen und Kämpfen. Sie haben mit dem Verlust ihrer Häuser, ihrer Schulen, ihrer Familien und Freunde zu kämpfen, sehen sich in ihrer Sicherheit bedroht. Ihre kindliche Unbekümmertheit geht verloren.

Um die Menschen in Gaza zu unterstützten, setzen wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner, der Initiative Camps Breakerz (CB) ein zweistufiges Projekt um. Es soll zum einen zu einer Verbesserung der Ernährungssicherheit beitragen, zum anderen werden Kinder und Jugendliche durch verschiedene psychosoziale Maßnahmen mehr Lebensmut und Lichtblicke erhalten.

Unser Partnerteam verteilt derzeit in zwei Flüchtlingslagern im Gazastreifen dringend benötigte Nahrungsmittel. Jede Woche werden rund 25 Familien mit Lebensmitteln versorgt, die von lebensnotwendigen Trockenwaren, über Pflanzenöl, Mehl, Zucker und Käse bis hin zu vitaminreichem Obst und nahrhaftem Gemüse reichen. Über einen Zeitraum von 13 Wochen sollen insgesamt 325 besonders bedürftige Familien Lebensmitteltüten erhalten. Insgesamt werden somit etwa 1.700 Menschen versorgt. Der Inhalt einer Tüte deckt den Bedarf der Familien für etwa eine Woche. Ältere Menschen, Personen mit Behinderungen und Familien mit Kindern unter 18 Jahren werden besonders berücksichtigt.
Die Familien leben aufgrund der Evakuierungen in notdürftigen Zeltunterkünften und verfügen nur über ein minimales Einkommen. Da die Lebensmittelpreise aufgrund von Knappheit, erhöhter Nachfrage, Problemen in der Versorgungskette und Verzögerungen durch die derzeitige Blockade von Hilfslieferungen in die Höhe schießen, ist der Zugang zu lebenswichtigen Nahrungsmitteln für jede einzelne Person im Gazastreifen eine Herausforderung geworden.

„Wir verteilen wöchentlich die Lebensmittel und wechseln zwischen den beiden Standorten“, berichtet uns Moh, Mitbegründer der CB-Crew. „Von den Familien, die eine Lebensmitteltüte erhalten, bekommen wir immer positive Rückmeldungen, Dankesbotschaften und Segensgebete.“ Manche würden schon auf das Verteilerteam mit den Lebensmitteltüten warten – weil sie einfach nichts anderes zu essen haben.

Der anhaltende Krieg hat erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, besonders der Kinder. Um Traumata zu lindern, hat das CB-Team in einem der Camps eine wöchentliche Veranstaltung ins Leben gerufen: Die Initiative umfasst ein langfristiges, umfassendes Programm, bei dem Fähigkeiten und Talente des Teams gezielt eingesetzt werden, um den Genesungsprozess der betroffenen Kinder zu unterstützen. Gemeinsam geübt werden etwa Entspannungstechniken, Yoga, Zirkusnummern und Jonglage, Tanz (Breakdance und Freestyle), Singen, Malen und Cheerleading. Jede Veranstaltung erreicht etwa 50 Kinder und Jugendliche pro Woche.

Ein eigenes Tanzprojekt namens „Get Down for Gaza“ stellt das CB-Team darüber hinaus jede Woche in verschiedenen Regionen in Gaza auf die Beine. Es soll als Psychotherapie und Rehabilitation für diejenigen Kinder und Jugendlichen dienen, die von der Situation besonders stark betroffen sind. Nachdem ein Gebiet ausgewählt wurde, packt das Team eine tragbare Tanzfläche (ein großes Stück Schaumstoff, das mit Leder überzogen ist), Lautsprechermatten, Jonglierbälle und Pfeifenringe ein. Vor Ort bildet es einen Kreis und wärmt sich mit seinem jungen Publikum auf – um im Anschluss selbst eine professionelle Tanzaufführung zu präsentieren.

„Ziel ist bei diesem Tanzprojekt auch die Förderung von Führungsqualitäten und sozialen Fähigkeiten innerhalb unseres Teams, in dem jeder Einzelne eine Rolle spielt“, sagt Moh. „Saleem und Saeed jonglieren zum Beispiel gerne mit den Bällen, während Marcel das Mikrofon bedient. Jo bittet häufig eine Teilnehmerin oder einen Teilnehmer, auf den Füßen zu hüpfen – um dann die gleiche Anzahl von Sprüngen auf seinen Armen zu machen.“ Die Zuschauer würden sich immer sehr verbunden und entspannt fühlen, wenn sie mitmachen, meint Moh. Das Team sei gut darin, die Aufmerksamkeit Aller zu gewinnen.

Unser Partner nutzt Tanz damit als therapeutisches Mittel, um psychologische Bedürfnisse effektiv anzugehen und der Gemeinschaft Unterstützung zu bieten. Durch die Umsetzung seiner Maßnahmen in den Camps fördert das Team Widerstandskraft und Hoffnung bei den Kindern und Jugendlichen. Moh sagt: „Die Kinder lieben es, wenn wir mit ihnen ein Team bilden oder sie bitten, uns eine bestimmte Bewegung zu zeigen. Sie fühlen sich dann wie die glücklichsten Kinder der Welt.“

Das Projekt wird unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft.

Zugehörige Beiträge

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Der Gazastreifen befindet sich in einer beispiellosen humanitären Krise. Die Bevölkerung leidet unter akuter Ernährungsunsicherheit. Die psychische Gesundheit, vor allem die der Kinder, ist stark beeinträchtigt. Helfen Sie uns, die Menschen in Gaza zu unterstützen. Vielen Dank!

Mit dem Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist der Konflikt im Nahen Osten erneut eskaliert. Seit Jahrzehnten bestimmen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern die politische Lage vor Ort.

Die humanitäre Lage spitzte sich insbesondere im Gazastreifen zu. Die Not ist allgegenwärtig. Zehntausende Menschen sind dort seit Oktober 2023 ums Leben gekommen, darunter unzählige Kinder. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren. Sie suchen Schutz in den Trümmern ihrer Häuser. Hunderttausende Menschen sind geflohen. Laut den Vereinten Nationen sind die Menschen in der Konfliktregion vor allem auf Notunterkünfte und Schutz, medizinische Hilfe und Medikamente sowie Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser angewiesen. Die Familien in Gaza brauchen dringend Hilfe.

Seit mehr als 50 Tagen blockiert Israel die Einfuhr von Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Der Gazastreifen erlebt UN-Angaben zufolge die wohl schlimmste humanitäre Krise seit Beginn des Kriegs vor mehr als eineinhalb Jahren.

Die Bombardierung des Gazastreifens, einschließlich der Bombardierung von Zelten, in denen Vertriebene untergebracht sind, fordert nach wie vor zahlreiche Opfer, während die Menschen aufgrund der Blockade von Hilfsgütern nicht mehr in der Lage sind, das Nötigste zum Leben zu bekommen.

Wegen der unsicheren Lage und der eingeschränkten Zugangsmöglichkeiten waren die humanitären Partner gezwungen, Nahrungsmittellager zu schließen oder die Erbringung von Dienstleistungen erheblich zu unterbrechen. Die Ernährungslage in Gaza verschlechtert sich weiter.

Die Lage des Gesundheitssystems im Gazastreifens ist nach wie vor äußerst angespannt. Es herrscht ein gravierender Mangel an Medikamenten, Ausrüstung und Personal.

Mit Stand vom 15. April sind nach Angaben des Site Management Clusters (SMC) schätzungsweise 420.000 Menschen erneut vertrieben worden und haben keine sichere Bleibe.

Camps Breakerz (CB)

Unser lokaler Partner, Camps Breakerz (CB), ist ein engagiertes Tanzteam, das 2004 gegründet wurde. Ziel der Initiative ist es, erlittene Traumata durch Tanz zu lindern. Die CB-Crew hat wesentlich dazu beigetragen, den Menschen in Gaza die transformative Kraft des Tanzes zu vermitteln – sowohl durch Aufführungen als auch durch Bildungsinitiativen.

Seit der Gründung hat das CB mehrere Meilensteine erreicht, darunter die Einrichtung der ersten Tanzschule in einem Flüchtlingslager, mitten im Gazastreifen gelegen. Durch zahlreiche Bemühungen hat das Team in der Gemeinschaft das Bewusstsein für die Bedeutung des Tanzes als kultureller und psychologischer Prüfstein geschärft. Die CB Crew Dance Academy unterstützt ihre Schülerinnen und Schüler mit kostenlosem Unterricht sowie mit Programmen und Initiativen, die materielle Unterstützung in Form von Lebensmitteln, Kleidung und Zugang zu Bildungsressourcen bieten.

 

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2025-04-25T07:39:50+00:00
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