Bildung, die wächst

Unser Projektpartner berichtet von Fortschritten im Ernährungsprojekt in Kenia

Ernährungssicherheit nachhaltig stärken

Dezember 2025 – Im Mai 2025 fiel der Startschuss für ein Projekt, das Hoffnung sät – und buchstäblich Früchte trägt: Mit dem Aufbau eines Schul-Ökogartens und eines Ausbildungszentrums für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern haben wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner CIVS Kenia konkrete Schritte unternommen, um Ernährungssicherheit, Bildung und Klimaanpassung in Nyando, Westkenia, nachhaltig zu stärken.

Was mit strategischer Planung begann, nimmt nun greifbare Form an – getragen von einer starken Gemeinschaft, die Veränderung nicht nur will, sondern aktiv gestaltet.

Gleich zu Projektbeginn wurde ein Projektbeirat gebildet. Vertreterinnen und Vertreter der Kolunga Primary School, des Awach Community Resource Center (Kuth Awendo), lokale Frauen- und Jugendgruppen sowie ein Agronom begleiten das Vorhaben aktiv. Ihre Aufgabe: den Fortschritt begleiten, Fachwissen einbringen und sicherstellen, dass jede Maßnahme praxisnah, gemeinschaftsgetragen und langfristig umsetzbar ist.

„Diese breite Beteiligung stärkt nicht nur die Akzeptanz vor Ort, sondern sorgt auch dafür, dass wir flexibel auf Herausforderungen reagieren und dabei stets das Wohl der Menschen im Fokus behalten“, sagt Jasper Malome, Projektmanager unserer Partnerorganisation CIVS.

An der Kolunga-Grundschule steht der erste Meilenstein: Der Schul-Ökogarten wurde erfolgreich angelegt. In einem neu errichteten Schattenhaus wurde der Boden vorbereitet, mit organischem Dünger angereichert und bereits bepflanzt – aktuell befinden sich die Setzlinge in der Keimphase.

Über 200 Kinder nehmen inzwischen aktiv am Unterricht im Garten teil. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern lernen sie, wie man Gemüse nachhaltig, biologisch und ressourcenschonend anbaut – Wissen, das sie auch zu Hause einsetzen können, um zur Ernährung ihrer Familien beizutragen. Der Garten wird in wenigen Monaten nicht nur die Schulspeisung mit frischem, gesundem Gemüse bereichern, sondern auch als lebendes Klassenzimmer für klimaresistente Landwirtschaft dienen.

Parallel entsteht im Awach Community Resource Center ein weiteres zentrales Element des Projektes: neue „Schattenhäuser“ für Schulungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Ein Schattenhaus ist ein Gebäude oder eine einfache, überdachte Konstruktion – oft mit Netzen oder lichtdurchlässigen Folien –, die Pflanzen vor direkter Sonne schützt. Es sorgt für kühlere Temperaturen, weniger Verdunstung und ein milderes Licht, damit Setzlinge, Jungpflanzen oder empfindliche Kulturen besser wachsen können.

Der Bau ist fast abgeschlossen – schon bald beginnen dort praxisnahe Workshops unter Leitung unseres Teams landwirtschaftlicher Experten.

Geplant sind Trainings zu Themen wie:

  • Bodenschutz und Bodenfruchtbarkeit
  • Fruchtfolge und Diversifizierung
  • Integrierter Pflanzenschutz
  • Effiziente Wassernutzung und klimaangepasste Anbautechniken

Durch eine Kombination aus Theorie und Feldpraxis ermöglichen wir den Bäuerinnen und Bauern, nicht nur ertragreicher, sondern auch widerstandsfähiger gegen Wetterextreme zu wirtschaften. Die Einführung klimaresistenter Pflanzenarten stärkt zusätzlich die Ernährungssicherheit und schafft neue Einkommensmöglichkeiten.

Die nächsten Schritte sind bereits geplant – und ambitioniert:

  • Einrichtung von Baumschulen zur Versorgung mit klimaangepasstem Saatgut
  • Ausgabe landwirtschaftlicher Geräte an Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
  • Monitoring der Keimungsraten, Ernteerträge und Akzeptanz der neuen Methoden
  • Weiterentwicklung des Schul-Ökogartens als praxisorientiertes Modell für andere Schulen

Wir möchten mehr als nur kurzfristige Hilfe leisten. Unser Ziel ist der systematische Aufbau lokaler Kapazitäten, die Stärkung der Ernährungssicherheit und die Förderung einer Landwirtschaft, die sich an den Klimawandel anpasst – und ihn gleichzeitig abmildert.

Der Ökogarten an der Kolunga-Schule zeigt bereits, wie das gelingen kann: Bildung, Ernährung und Umweltschutz greifen hier ineinander – und aus Kindern werden Wissensvermittler für ihre Familien und Gemeinden.

Das Projekt wird unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft. Die Mittel entstammen den Einnahmen der sehr erfolgreich verlaufenen WDR-Weihnachtskampagne 2024 („WDR2 Weihnachtswunder“). Auch diesem Jahr nehmen wir übrigens wieder an der Weihnachtskampagne teil – dieses Mal stehen Projekte im Jemen und in Äthiopien auf der Agenda, die im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen.

Mit Ihrer Unterstützung können wir diesen Wandel weiter vorantreiben. Helfen Sie uns, noch mehr Kindern, Familien und Landwirten eine bessere, sichere Zukunft zu ermöglichen – mit einer Spende, die direkt wirkt.

Zugehörige Beiträge

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Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Das Projekt legt den Grundstein für die nächste Generation – für Bildung, Stärke und das Vertrauen in die eigene Zukunft. Jede Spende bewirkt etwas Konkretes: ein weiteres Kind, das eine warme, nahrhafte Mahlzeit erhält. Eine Bäuerin oder ein Bauer, die mit neuem Wissen bessere Ernten erzielen. Eine Schule, die neuen Mut und echte Perspektiven gewinnt.

Ihre Unterstützung macht all das möglich. Vielen Dank!

Die Sicherung von Lebensmitteln und Ernährung ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Weltweit sind Agrar- und Ernährungssysteme unter Druck – nicht nur durch den Klimawandel, sondern durch ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren: schwindende Bodenfruchtbarkeit, ungleiche Landnutzung, zunehmende Urbanisierung, extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen, Armut, wachsende Bevölkerungszahlen und instabile Märkte.

Besonders stark betroffen sind Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen wie Kenia. Dort treffen Klimakrisen auf begrenzte Ressourcen und geringe Anpassungskapazitäten. Die Folgen: wiederkehrende Ernteausfälle, unterbrochene Versorgungsketten und eine wachsende Bedrohung für die Ernährungssicherheit – vor allem für Kinder und Familien in ländlichen Gebieten.

Eine vielversprechende Antwort auf diese Herausforderungen ist der nachhaltige ökologische Landbau (Sustainable Organic Agriculture, SOA). Er setzt auf klimaangepasste, bodenschonende und lokal anpassbare Methoden, stärkt die Widerstandskraft der Gemeinden und trägt zur Ernährungssicherung bei. Gleichzeitig bietet er praxisnahes Wissen – insbesondere für Kinder sowie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern – und schafft Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung in Zeiten globaler Unsicherheit.

Nyando ist einer der Unterbezirke des Kisumu County. Die absolute Armut wird hier auf mehr als 65 Prozent geschätzt. Fälle von Ernährungsunsicherheit nehmen zu, wobei schätzungsweise mehr als 20 Prozent der Kinder unter fünf Jahren unterernährt sind. Die im Nyando-Becken lebenden Gemeinden sind auf Ressourcen angewiesen, die empfindlich auf den Klimawandel reagieren und über eine geringe Anpassungsfähigkeit verfügen. Geringe Einkommen, schlechte Lebensgrundlagen und zunehmende Ernährungsunsicherheit erschweren das Leben der Anwohnerinnen und Anwohner zusätzlich. Das Gebiet wird vom Nyando-Fluss durchflossen, der in den Winam-Golf des Viktoriasees mündet und einen großen Anteil an Sedimenten hat. Es kommt häufig zu massiven Überschwemmungen, Vertreibungen und Eigentumsverlusten.

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2025-12-08T11:12:39+00:00
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