Neuigkeiten aus dem „Basmane-Projekt“

Das Bildungs-, Gesundheits- und Sozialprojekt für afrikanische Flüchtlingsfrauen und -kinder in Izmir schreitet voran

Erweiterung der Aktivitäten

Mai 2024 – Jedes Jahr am 23. April wird in der Türkei der nationale Kindertag gefeiert. Zielsetzung der verschiedensten Veranstaltungen für Kinder im ganzen Land ist es, Kinderrechte international zu fördern und ein friedvolles Zusammenleben zu erreichen. Das Fest soll zur Brüderlichkeit, Liebe und Freundschaft zwischen den Kindern beitragen.

Auch im Rahmen unseres Bildungs-, Gesundheits- und Sozialprojektes im Basmane-Viertel in Izmir hat das Team unseres Projektpartners Imece eigens für diesen Tag eine tolle Veranstaltung für Kinder organisiert. „Sie dekorierten zunächst nach ihren eigenen Vorstellungen und mit all Ihrer Kreativität unser Basmane-Zentrum“, erzählt uns Imece-Mitarbeiterin Bilge. „Dann wurden sie nach Altersgruppen aufgeteilt und beschäftigten sich mit pädagogischen Spielaktivitäten, Malen und Tanzen.“ Circa 60 Kinder nahmen daran teil, und die Kinder waren voller Freude und Aufregung.

Letzten Monat stellte das Imece-Team bei einer Routineuntersuchung durch einen Arzt für Familiengesundheit einen Ausbruch von Krätze bei den im Basmane-Viertel lebenden Kindern fest. Die galt es nun zu bekämpfen – was in Basmane aufgrund der beengten Wohnverhältnisse und der begrenzten Mittel eine große Herausforderung war.

„Wir erstellten und verteilten rasch Broschüren in verschiedenen Sprachen“, berichtet uns Bilge. Im Rahmen der Möglichkeiten hat das Team große Anstrengungen unternommen, um alle Familien durch Telefonanrufe und Informationsvideos zu informieren.

„Wir behandelten die betroffenen Kinder umgehend und verteilten die notwendigen Medikamente zur Vorbeugung an diejenigen, die nicht erkrankt waren“, sagt Bilge. „Dadurch konnte der Krätzeausbruch in unserem Zentrum vorerst eingedämmt werden. Und die Zahl der Kinder in unserer Obhut wächst weiter.“

Nun werden wöchentliche Kontrolluntersuchungen mit einem Experten für öffentliche Gesundheit durchgeführt, um eine kontinuierliche Überwachung zu gewährleisten.

Dank tatkräftiger Unterstützung vieler Freiwilliger habe man auch die pädagogischen Aktivitäten in Basmane erweitern können, so Bilge weiter. Gerade erst fand das zweite Seminar über sexuelle Gesundheit für Frauen statt. In dessen Rahmen wurde etwa ein Gespräch mit der Ärztin für öffentliche Gesundheit organisiert, die den Teilnehmerinnen Fragen zur sexuellen Gesundheit beantwortete.

Weiterhin werden jede Woche Gruppenaktivitäten mit einem Psychologen angeboten. „Wir verweisen unsere Ratsuchenden, die rechtliche und gesundheitliche Beratung benötigen, weiterhin an die entsprechenden Einrichtungen und setzen uns mit ihnen in Verbindung“, erklärt Bilge.

 

Das Projekt wird gefördert durch Aktion Deutschland Hilft. Aktuelle Infos gibt es laufend unter: www.landsaid.org.

Zugehörige Beiträge

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Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Die afrikanischen Flüchtlingsfrauen und -kinder, die sich im Basmane-Viertel in Izmir niedergelassen haben, brauchen Hilfe. Sie leben unter schlechten Bedingungen, haben keine Papiere, keinerlei Zugang zu Sozial-, Gesundheitsheits- und Bildungsleistungen. Unterstützen Sie uns dabei, Barrieren zu überwinden und die Frauen und Kinder in das System zu integrieren. Vielen Dank!

Einem UNHCR-Bericht zufolge befanden sich bis Ende 2022 in der Türkei mehr als 3,5 Millionen Syrer unter vorübergehendem Schutz. 305.000 Menschen waren Antragsteller und Inhaber eines internationalen Schutzstatus. In den Daten zu Antragstellern und Statusinhabern gibt es keine eindeutigen Daten zu Afrikanern, keinerlei Details zu afrikanischen Migrantinnen und Migranten. Jedoch wird berichtet, dass im Jahr 2021 100.000 afrikanische Flüchtlinge in der Türkei lebten. Es ist davon auszugehen, dass der Mangel an Informationen zu dieser Zielgruppe darauf zurückzuführen ist, dass die meisten von ihnen nicht registriert sind.

Für die Migration sind vorrangig Konflikte in den Herkunftsländern, wirtschaftliche Bedingungen und mangelnder Zugang zu Bildung verantwortlich. Zudem wird die Türkei von vielen afrikanischen Flüchtlingen als Transitland nach Europa gesehen. Sie planen meist nur einen kurzen Aufenthalt. In der Realität werden aber oft mehrere Jahre daraus.

Das Basmane-Viertel in Izmir ist aus verschiedenen Gründen zentral für Einwanderer und Flüchtlinge – etwa wegen der niedrigen Lebenshaltungskosten, der Anwesenheit verschiedener ethnischer Gruppen bzw. Gemeinschaften sowie der selteneren Durchführung von Polizeikontrollen. Die Provinz Izmir verfügt über keine Behörde für die Registrierung von Flüchtlingen. Das führt dazu, dass afrikanische Migrantinnen und Migranten, die internationalen Schutz beantragen, mit ernsthaften Schwierigkeiten beim Zugang zu Rechten und Dienstleistungen konfrontiert sind.

Insbesondere gibt es gravierende Lücken in den Bereichen psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, Gesundheitsförderung, Gesundheitserziehung, Zugang zu Dienstleistungen und Zugang zu Informationen. Die meisten der hier lebenden Afrikanerinnen und Afrikaner haben keinen einkommensschaffenden Arbeitsplatz. Viele sind sich ihres gesetzlichen und sozialen Anspruchs auf Einbeziehung in staatliche oder zivile Unterstützungsmechanismen nicht bewusst. Dass sie keine Papiere haben, ist jedoch das größte Hindernis für ihren sozialen Zusammenhalt. Das bekommen sie in vielen Bereichen ihres alltäglichen Lebens zu spüren.

Die Imece-Initiative, die LandsAid unterstützt, zielt darauf ab, den Umfang der Aktivitäten in den Bereichen Kindererziehung und Frauenförderung zu erweitern. Damit sollen die Schwierigkeiten afrikanischer Migranten und Flüchtlinge beim Zugang zu Rechten und Dienstleistungen verringert werden.

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2024-05-10T09:39:34+00:00
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