EIN JAHR KRIEG IN DER UKRAINE

Ein Rückblick auf unsere Hilfe seit Tag drei des Kriegsbeginns – und ein Ausblick auf unsere weiter Hilfe

24. FEBRUAR 2023: EIN JAHR KRIEG IN DER UKRAINE

24. Februar 2023: Genau ein Jahr ist an diesem Tag seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vergangen – und noch immer tobt ein Krieg, der seitdem  zu unzähligen Toten und Verletzten sowie Millionen Geflüchteten geführt hat. Nur wenige Tage nach Kriegsbeginn starteten wir unseren Einsatz nahe Radymno an der polnisch-ukrainischen Grenze. Stand zunächst die Notversorgung der geflüchteten Menschen in der Grenzregion im Vordergrund, richteten wir den Fokus nach dem Nachlassen der Flüchtlingsströme auf die Lieferung und Weiterverteilung von Hilfsgütern in die Ukraine selbst.

Schon bald war mithilfe lokaler Partner und Helfer aus Polen und der Ukraine ein gut funktionierendes Logistiksystem aufgebaut. Von Radymno aus wurden seitdem regelmäßig dringend benötigte Waren an verschiedene Standorte in der Ukraine geliefert und von dort aus im ganzen Land verteilt.

Bis zum Ende vergangenen Jahres haben wir fast 220 Hilfstransporte durchgeführt und insgesamt rund 430 Tonnen humanitärer Hilfsgüter in die Ukraine und die Grenzregion transportiert. Hauptbestandteil der Hilfslieferungen waren haltbare Lebensmittel und komprimierte Nahrung, medizinische Produkte und Geräte, Verbrauchsmaterialien und Medikamente. Hinzu kamen Hygieneartikel und Windeln für Kinder und Erwachsene sowie verschiedene Gebrauchsartikel wie Schlafsäcke, Decken und Isomatten.

Vor allem Weiterverteilungszentren lokaler Partner, soziale, kirchliche und humanitäre Einrichtungen sowie Flüchtlingsunterkünfte in vielen Regionen der Ukraine wurden regelmäßig mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln beliefert. Seit Juli 2022 konnte unser lokales Helferteam zudem mehr als 1.700 hilfsbedürftige Familien über die Verteilung von monatlich etwa 300 standardisierten Hilfspaketen erreichen. Für rund 560 dieser Pakete wurde dafür innerhalb der Ukraine der Postweg genutzt. Ebenso wurden medizinische Institutionen und sowie dezentrale Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine mit Verbrauchsmaterial, Medikamenten, Erste-Hilfe-Sets und chirurgischem Equipment versorgt.

Insgesamt konnten wir rund 225.000 Menschen in den Projektregionen in der Ukraine und der Grenzregion Polens in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Hygiene erreichen.

Unzählige Unterstützerinnen und Unterstützer, viele helfende Hände – sowohl in Polen und der Ukraine als auch bei den Vorbereitungen in Deutschland – sind maßgeblich für den großen und langfristigen Erfolg des Einsatzes gewesen. Besonders innerhalb des ersten halben Jahres wurden viele Sach- und Geldspendensammlungen organisiert, zahlreiche Aktionen und Events für unsere Projekte in der Ukraine auf die Beine gestellt.

Wir werden uns auch weiterhin in der Ukraine engagieren. In den nächsten Wochen wird ein Team um Vorstandsmitglied Hans Musswessels nach Kiew reisen, um weitere Möglichkeiten der Hilfe auszuloten und die nächsten Schritte zu planen. Wir können nicht wissen, wann der Krieg in der Ukraine enden wird. Und spätestens dann werden die Menschen und das ganze Land vor einer weiteren, gigantischen Aufgabe stehen – dem Wiederaufbau, der mit Sicherheit viele Jahre dauern wird. Eine riesige Herausforderung – doch auch hier planen wir, uns zu positionieren, wenn es dann so weit ist.

Die LandsAid-Projekte in der Ukraine werden unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft, Stiftungen und private Spender sowie Vereinen wie Apotheker Helfen e.V.

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Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Weiterhin benötigen die Menschen in der Ukraine dringend unsere Hilfe. Nahrungsmittel, Hygieneartikel sowie Medikamente und Krankenhausbedarf werden ständig benötigt. Nun ist der Winter angebrochen und viele Menschen müssen bei eisigen Temperaturen oft über lange Etappen ohne Strom und/oder Heizung auskommen. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir weiterhin helfen können!

In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar wurde das gesamte Staatsgebiet der Ukraine von Russland angegriffen. Genau ein Jahr ist das mittlerweile her – und ein Ende der Gefechte ist nicht in Sicht. Das traurige Resultat:

Der Russland-Ukraine-Krieg hat laut Zählungen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR, Stand 13. Februar 2023) mindestens 7.199 Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung gefordert. Bei den Angaben handelt es sich um durch die UN bestätigte zivile Opfer. Das OHCHR geht davon aus, dass die tatsächliche Anzahl an Verletzten und Toten in der ukrainischen Zivilbevölkerung wesentlich höher ist. Tausende Soldaten starben zusätzlich auf beiden Seiten. Durch den Ukraine-Krieg sind bis zum 17. Januar 2023 laut UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) bereits mehr als 17,6 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Grenzübertritte). Zum Teil waren mehr als 200.000 Ukrainer pro Tag über die Grenzen in ein anderes Land geflohen. Millionen weiterer Menschen sitzen in den umkämpften oder besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine fest oder haben sich entschieden, ihr Zuhause nicht zu verlassen. Immer noch hat niemand eine Ahnung, wie lange der Krieg noch andauern wird und ob danach in der alten Heimat überhaupt noch ihr Hab und Gut und eine Infrastruktur vorhanden sein wird, um dort leben zu können.

Ihr Ansprechpartnerin

Sabine Sakals

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