Hilfe im häuslichen Bereich

Neues LandsAid-Projekt in der Ukraine: medizinische und soziale Maßnahmen im häuslichen Bereich für besonders schutzbedürftige Menschen

Situation verbessern

März 2025 – Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation Caritas Khmelnytskyi  und mit Unterstützung durch Aktion Deutschland Hilft setzen wir ein weiteres Projekt um, das sich an Personengruppen in der Ukraine richtet, die besonders schutzbedürftig sind. Um diese Menschen zu unterstützen und ihre Situation zu verbessern, setzt das Caritas-Team verschiedene medizinische sowie soziale Maßnahmen im häuslichen Bereich um.

Zielgruppe des Projektes sind einkommensschwache Personen mit eingeschränkter Mobilität – meist alleinstehende und ältere Menschen mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen unterschiedlichen Grades. Viele von ihnen sind nicht in der Lage, ihre Wohnungen aus eigener Kraft zu verlassen, etwa wenn es in Hochhäusern keine barrierefreien Zugänge und Aufzüge gibt.

Ein Teil unserer Zielgruppe sind Evakuierte aus den Kriegsgebieten und besetzten Territorien. Sie stehen aufgrund ihrer Verluste und der Tatsache, dass sie sich in einer ungewohnten Umgebung befinden, unter zusätzlichem Stress. Die meisten von ihnen sind aufgrund ihres Alters und ihres psychischen Traumas desorientiert. Die Symptome ihrer Krankheiten sind häufig psychogen bedingt, weshalb eine rechtzeitige Diagnose sowie medizinische und soziale Unterstützung sehr wichtig sind.

Die Klientinnen und Klienten – die zuvor sorgfältig nach besonders hohem Hilfsbedarf ermittelt wurden – werden regelmäßig vom Caritas-Team besucht. Es bietet ihnen unterschiedliche medizinische und soziale Dienste an. Ein Arzt oder eine Ärztin sucht die Betroffenen alle zwei Monate auf, ein Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin kommt ein bis zweimal pro Monat zu ihnen. Auch werden individuelle psychologische Beratungen sowie Gruppensitzungen mit einem Psychologen oder einer Psychologin angeboten. Sollte weiterer oder intensiverer Betreuungsbedarf festgelegt werden, werden die Patientinnen und Patienten an spezielle Einrichtungen weiterverwiesen.

Die medizinische Versorgung wird durch den Einsatz eines tragbaren Ultraschallgeräts ergänzt. Die Möglichkeiten der diagnostischen Leistungen für die Patientinnen und Patienten werden dadurch erweitert, denn Untersuchungen können von nun an zu Hause durchgeführt werden. Das hilft bei der Früherkennung von Krankheiten, erleichtert die Verfolgung einer Verschlechterung von Krankheiten sowie deren rechtzeitige Behandlung. Die nun umfassendere medizinische Untersuchung ist besonders wichtig für diejenigen, die aufgrund ihrer Flucht über keinerlei Dokumente wie ärztliche Berichte etc. verfügen. Sie benötigen eine genauere Grunduntersuchung, um versorgt und behandelt werden zu können.

 Je nach Bedarf kauft das Caritas-Team medizinische Hilfsmittel und gibt diese an die Menschen aus, die sie dringend benötigen: etwa Rollstühle, Krücken, funktionale Betten und andere Ausrüstungen. Zudem werden medizinische Produkte und Verbrauchsmaterialien zur Aufrechterhaltung der Hygiene – wie Windeln oder Servietten – bereitgestellt. Die Lebensqualität der Betroffenen wird durch diese Maßnahmen verbessert.

Oftmals erhalten die durch uns unterstützten Menschen Hilfe aus ihrem nahen Umfeld, etwa von ihren Nachbarinnen und Nachbarn. Die Besuche des Projektteams tragen ebenfalls dazu bei, ihre Unabhängigkeit und ihren Komfort zu erhalten. Zudem helfen sie dabei, soziale Isolation und das Gefühl der Entfremdung zu verhindern. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter reagieren krisenorientiert und gehen beratend auf die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen ein.

Insgesamt 90 bedürftige Personen werden im Rahmen unseres Projektes eine kontinuierliche Betreuung erhalten. Es ist geplant, rund 720 Konsultationen sowie 210 Ultraschalluntersuchungen am jeweiligen Wohnort der Betroffenen vorzunehmen. Außerdem werden monatliche telefonische Beratungen angeboten. Zusätzlich werden die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Notfällen zur Verfügung stehen. Die Projektaktivitäten umfassen darüber hinaus 450 individuelle Beratungsgespräche und 24 Gruppensitzungen. Zwei Sozialarbeiterinnen oder Sozialarbeiter werden insgesamt 1.440 soziale Dienste anbieten.

Ihre Spende kommt an

Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Die Situation der Menschen in der Ukraine ist weiterhin dramatisch. Anhaltender Krieg, Flucht, Angst und eine Situation der Ungewissheit stellen eine große psychische Belastung dar. Damit unsere humanitären Hilfsmaßnahmen in der Ukraine auch weiterhin umgesetzt werden können, benötigen wir auch Ihre Unterstützung. Vielen Dank!

Der Krieg in der Ukraine hat die größte Flüchtlingsbewegung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ausgelöst. Im Februar 2024 waren 3,7 Millionen Menschen in der Ukraine Binnenflüchtlinge, viele von ihnen wurden laut UNHCR mehr als einmal vertrieben. Zwar sind Menschen aller Altersgruppen betroffen, doch ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind besonders gefährdet. Sie haben ein höheres Risiko, durch den Krieg und seine Auswirkungen zu Schaden zu kommen. Für Menschen mit körperlichen Behinderungen sind Flucht und Evakuierung eine Herausforderung.

Die häufigen Bedrohungen durch Raketen, Beschuss und Stromausfälle führen zur sozialen Isolation von Menschen mit körperlichen Behinderungen und von Menschen, die nicht mobil sind. Diese Menschen leiden sowohl an emotionaler Erschöpfung als auch an der Verschlimmerung chronischer Krankheiten. Da sie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben und oft allein gelassen werden, weil ihre Angehörigen entweder ins Ausland geflohen sind oder für den Krieg rekrutiert wurden, fehlt es diesen Menschen an Unterstützung, medizinischer Versorgung und sozialen Kontakten.

Statistischen Angaben zufolge sind in der Projektregion Khmelnytskyi 215.200 Menschen über 65 Jahre alt, was 17,1 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Region und insbesondere die Stadt Khmelnytskyi sind zu einem Zufluchtsort für mehr als 100.000 Binnenvertriebene geworden. Unter ihnen befindet sich ein großer Prozentsatz älterer Menschen, die mit Evakuierungszügen transportiert wurden.

Unter den Bedingungen eines allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs und eines erheblichen Anstiegs der Nachfrage seitens der Bevölkerung sind die kommunalen Einrichtungen überlastet. Sie bieten nicht genügend Kapazitäten, um die medizinische, soziale und psychologische Versorgung der ansässigen Bevölkerung und der Binnenvertriebenen in Khmelnytskyi vornehmen zu können.

Caritas Khmelnytskyi

 Das Projekt wird über die lokale Organisation „Charitable Fund Caritas Khmelnytskyi UGCC“ umgesetzt – eine regionale Organisation der Caritas Ukraine, die Teil des Netzwerks der Caritas Europa ist.

Beiträge aus der Ukraine

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2025-03-21T08:49:51+00:00
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