Die ersten Schritte sind getan

LandsAid Projektleiterin Caro Gerhardinger zu Besuch in der äthiopischen Sidame-Region

Frauen und Mädchen stärken

August 2025 – Gerade ist unsere Projektleiterin Caro von ihrer Reise in die äthiopische Sidama-Region zurückgekehrt. Dort hat sie sich ein Bild von den Maßnahmen gemacht, die wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Exodus from Poverty Initiative (EPI) und mit Unterstützung durch Aktion Deutschland Hilft umsetzen. Ziel des Projekts: Frauen und Mädchen stärken, ihre Gesundheit verbessern, Einkommen sichern und ihnen echte Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnen.

Das Projekt richtet sich an 100 Frauen, die unter ärmsten Bedingungen ihre Familien allein versorgen müssen. „Wir konnten die Zahl wie geplant erreichen“, berichtet Caro. Jede Frau wurde von Fachkräften in unternehmerischen Fähigkeiten und landwirtschaftlichem Management geschult – die Basis, um aus einem Stück Land hinter der Hütte mehr als nur Eigenversorgung zu machen.

Nach den Schulungen erhielten die Frauen Saatgut, Setzlinge (Avocado, Mango, Papaya), Hühner und Ziegen. Entscheidend: ausschließlich weibliche Tiere, die Eier legen, Milch geben und so Einkommen sichern. Fachkräfte begleiteten die Frauen direkt auf ihren Feldern und zeigten, wie man Saatgut und Pflanzen optimal einsetzt. Ziel ist es, Überschüsse zu erzielen, Produkte verkaufen zu können und damit Schulmaterial, Hygieneartikel oder auch Baumaterial zu finanzieren.

Die Ernährung in der Sidama-Region ist durch Trockenheit und Armut extrem einseitig, viele Frauen und Kinder leiden unter Mangelerscheinungen. Mit höheren Erträgen können die Familien nicht nur satt werden, sondern sich auch gesünder und vielfältiger ernähren. Ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Kinder.

Die Lebensumstände sind hart: einfache Hütten ohne Strom, ohne fließendes Wasser, oft undicht – und in ihnen schlafen Frauen und Kinder gemeinsam mit den Tieren. Gekocht wird am offenen Feuer, die Luft ist verraucht und feucht. Toiletten sind nur einfache Gruben. Mikrokredite gebe es zwar, meint Caro, aber nur für Haushalte mit Wellblechdach – und das könnten sich die wenigsten leisten.

Neben Saatgut und Tieren wurden auch Hygiene- und Menstruationsprodukte verteilt, darunter Seife und Damenbinden. „Ein 13-jähriges Mädchen, das ihre Periode bekommt und keine Binden hat, bleibt der Schule fern – manchmal bricht es sie ganz ab“, erzählt Caro. Dabei reichen schon wenige Euro pro Monat, um Mädchen mit Menstruationsartikeln auszustatten – und damit ihre Bildungschancen zu erhöhen.

Natürlich wird es dauern, bis Setzlinge Früchte tragen und Ziegen Nachkommen haben. „Die ersten Schritte sind getan, aber spürbare Effekte sehen wir frühestens in einem halben Jahr“, so Caro. Verschärft wird die Lage durch den ausbleibenden Regen: Der Boden ist ausgedörrt, Felder bleiben karg. Wenn das Wasser fehlt, wächst nichts – und die Not bleibt.

Die teilnehmenden Frauen sind dankbar für jede Unterstützung. Doch 100 Frauen zu stärken ist nur ein Anfang – in der Region leben tausende weitere, die ähnliche Hilfe dringend brauchen. „Mit mehr Mitteln könnten wir viel mehr erreichen – auch in anderen Dörfern“, betont Caro. Neue Projektideen gibt es bereits, zum Beispiel zur Aufklärung über Epilepsie, eine weitverbreitete Erkrankung in der Region.

Mit wenigen Euro können Frauen Saatgut für ihre Felder bekommen, Mädchen in der Schule bleiben oder Hütten repariert werden. Jeder Beitrag stärkt Frauen, gibt Familien Perspektiven – und schafft Chancen für die nächste Generation.

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Helfen Sie uns dabei, die Frauen und Mädchen in der äthiopischen Sidama-Region zu fördern. 100 Frauen zu stärken ist nur ein Anfang. In der Region leben so viele weitere Frauen und Mädchen, die dringend Hilfe benötigen. Vielen Dank!

Viele Frauen auf der ganzen Welt sind in einem nicht enden wollenden Kreislauf der Armut gefangen, nicht zuletzt, weil ihnen institutionelle Hindernisse den Zugang zu unternehmerischen Möglichkeiten, finanziellen Ressourcen und Bildung verwehren. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben jedoch gezeigt, dass sich „Investitionen in Frauen“ sowohl für die Menschen als auch für ihre Familien, Gemeinden und die gesamte Wirtschaft in exponentieller Weise auszahlen. Dieses Programm soll das Potenzial freisetzen, das in den in Armut lebenden Frauen steckt.

Die Sidama-Region gilt als eines der Gebiete mit besonders hohem Bevölkerungsdruck in Äthiopien. Die katastrophale Situation der Ernährungsunsicherheit und der Gefährdung der Lebensgrundlagen in der Region hängen mit der geringen landwirtschaftlichen Produktion aufgrund des Klimawandels, dem hohen Grad der Entwaldung und der sinkenden Bodenfruchtbarkeit zusammen.

Von Frauen geführte Haushalte und solche, die benachteiligten sozialen Gruppen angehören, sind nochmals anfälliger und haben gestörte Lebensunterhaltsmuster. Im ländlichen Äthiopien sind Frauen die am stärksten gefährdeten Gruppen in der Gemeinde und im Haushalt. Dies liegt daran, dass Frauen in den meisten Kulturen Äthiopiens kein Recht auf Zugang zu produktiven Vermögenswerten wie Land und wirtschaftlichen Ressourcen haben. Im Gegensatz dazu wird die Bewältigung familiärer Probleme wie die Betreuung von Kindern und die Erfüllung der Bedürfnisse der Familie hauptsächlich als die Verantwortung von Frauen angesehen. Da Frauen oft für die Versorgung der gesamten Familie verantwortlich sind und ihr Einkommen für den Kauf von Lebensmitteln verwenden, trägt dieses Projekt auch dazu bei, die Ernährungssituation der Empfänger langfristig zu verbessern.

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2025-11-17T08:01:33+00:00
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