Ernährung sichern und Resilienz stärken: Sichtbare Erfolge

Neuigkeiten aus dem mehrstufigen LandsAid-Projekt in der Demokratischen Republik Kongo

Gute Fortschritte

Oktober 2023: Knapp ein Jahr nach Start unseres mehrstufigen Projektes in der Demokratischen Republik Kongo wird es Zeit für ein paar aktuelle Zahlen und Neuigkeiten. Die umfangreichen Maßnahmen zur Ernährungssicherung und Resilienzstärkung von Frauen führen wir seit Oktober letzten Jahres mit unserem Partner Centre Hospitalier CHAHI in der Provinz Süd-Kivu im Osten des Landes durch. Das Projekt richtet sich an 250 Familien in den Dörfern Inhanga und Kiomvu. Es zielt zum einen darauf ab, Strategien zur Ernährungssicherheit zu entwickeln, zum anderen sollen Selbst- und Eigenständigkeit der Frauen sowie deren Gleichberechtigung gefördert werden.

Schon seit März dieses Jahres haben wir alle 250 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit unseren Schulungen, etwa in nachhaltiger Landwirtschaft, Pflanzenschutz und Umweltmanagement, erreicht. Die Begünstigten sind nun gewappnet, ihr Einkommen durch die Anwendung effizienterer und nachhaltigerer landwirtschaftlicher Techniken zu steigern. Damit das Bestmögliche „herausgeholt“ werden kann, werden die Familien zudem während der gesamten Projektlaufzeit von zwei Jahren von einem lokalen Agraringenieur beraten.

Nach sorgfältiger Durchführung einer Studie sind die Standorte für die Einrichtung von sogenannten „Pilotfeldern“ nun ausgewählt. Insgesamt stellt die Gemeinde in einem Pilotprojekt vier Felder zur Verfügung, zwei davon in Ihanga und weitere zwei in Kiomvu. Sämtliches Saatgut und landwirtschaftliche Geräte wie Hacken, Macheten, Spaten und Gießkannen hat das CHAHI-Team bereits gekauft und an die 250 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern verteilt, die zukünftig von unserem Projekt profitieren werden.

Die geförderten Landwirte haben bereits ihre ersten Ernten eingebracht und dabei zehn Prozent des produzierten Saatguts an kommunale Saatgutbanken übergeben. Damit sollen die Ressourcen für eine verbesserte landwirtschaftliche Produktion langfristig gesichert werden. Neben Zucchini, Auberginen, Salat, Kohl oder Mais wird nun auch Maniok angebaut und geerntet – eine sehr dürreresistente Wurzelpflanze, die viel Vitamin C und Magnesium enthält. Ihre Verarbeitung ist ähnlich wie der einer Kartoffel. Maniokmehl lässt sich außerdem gut zum Backen verwenden.

Zudem wurden 756 schwangere Frauen zum Thema gesunde und ausgewogene Ernährung während und nach der Schwangerschaft begleitet und angeleitet. 57 davon erhielten eine Beratung und eine medizinische Untersuchung. 242 Neugeborene (das entspricht 96,8 Prozent der begünstigten Familien) bekamen eine medizinische und ernährungsphysiologische Nachsorge. Die Ernährungsberaterin führte zwei Schulungen für die 250 Frauen mit Kindern im Projekt durch. Die Themen: Anzeichen für ein gutes Wachstum des Kindes, Lebensmittelhygiene und ausgewogene Ernährung.

Bereits im Januar hatten wir insgesamt 30 Familienplanungs-„Sensibilisatoren“ in Ihanga und Kiomvu ausgebildet. Sie wurden in wirksamen Verhütungsmethoden und Unterstützungsmöglichkeiten für weibliche Opfer sexueller Gewalt geschult. Schon 4 000 Personen sind in diesem Bereich sensibilisiert worden Sie haben verinnerlicht, dass freiwillige und sichere Familienplanung nicht nur ein Grundrecht und entscheidend für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frau ist, sondern auch ein wesentlicher Faktor zur Armutsbekämpfung.

Ein Radiospot mit der Kernbotschaft zur Familienplanung wurde aufgenommen und bis zum Projektende dreimal täglich über zwei lokale Sender ausgestrahlt. 300 000 Menschen sollen damit erreicht werden.

Das oben genannte „Sensibilisatoren“-Team erhielt zudem Schulungen zum Thema Hygiene und sanitäre Einrichtungen – um auch dieses Wissen weiter zu verbreiten. Darüber hinaus wurden Hygienepakete an besonders betroffene Familien verteilt.

 

Auch die ersten Kleinbauern- und Frauenkooperativen sind gegründet. Ihre Mitglieder lernen, wie sie die Mittel verwalten müssen, um auch nach Projektende eigenständig und ohne weitere Hilfsgelder agieren zu können.

Die geplante Ausbildung der begünstigten Frauen soll im Januar 2024 beginnen. Sie werden in Themen wie Haushaltsführung, Unternehmertum, Einkommensgenerierung und Frauenrechte geschult. Zudem werden sie angeregt, sich in Gruppen zu organisieren, um ihre Rechte in den Gemeinden zu stärken. Für 185 Frauen werden Nähkurse angeboten, damit sie ein Einkommen für ihre Familien generieren können. Ihr erworbenes Wissen sollen sie an andere Frauen in ihren Gemeinden weitergeben.

 

Unser Projekt zielt zum einen darauf ab, die Ernährungssicherheit der überwiegend von Frauen geführten Familien in den Zielorten (Kiomvu und Ihanga) zu verbessern. Zum anderen sollen diese Familien auch nach der Projektlaufzeit und unabhängig von neuen Finanzinvestitionen in der Lage sein, Einkommen zu generieren. Die Ausbildung in Hauswirtschaft ermöglicht es ihnen, ihre Ausgaben und die Kosten für die Lebensmittelproduktion zu planen. Die begünstigten Familien produzieren nicht mehr nur für den Eigenverbrauch, sondern werden ihre Produkte auch verkaufen. Mit dem zusätzlichen Einkommen können sie etwa Schulgebühren bezahlen oder den Zugang zur Gesundheitsversorgung ihrer Familienmitglieder gewährleisten. Frauenrechte werden gestärkt und Frauenvereinigungen weiter gefördert. Ihre Forderungen sollen verstärkt in die öffentliche Debatte eingebracht werden.

Bis Januar 2025 sollen alle Projektziele realisiert werden. Durch den großen Multiplikatoreffekt werden auch noch im Anschluss viele Familien davon profitieren.

 

 

 

Zugehörige Beiträge

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Die Demokratische Republik Kongo ist durch ein hohes Maß an Armut gekennzeichnet. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Besonders von Hunger und Armut betroffen sind die Menschen in den ländlichen Dörfern Ihanga und Kiomvu in der Region Süd-Kivu. Vor allem Kinder und Frauen weisen einen schlechten Ernährungszustand auf. Frauen haben hier kaum Zugang zu Bildung – der Analphabetismus unter ihnen liegt bei 75 Prozent. Behörden verweigern Frauen seit Jahren die Teilhabe und propagieren ihre Ausgrenzung bei zahlreichen wichtigen Themen wie Familienplanung, Zugang zur Gesundheitsversorgung und Professionalisierung.

Die Haushalte in den Orten Ihanga und Kiomvu betreiben Subsistenzlandwirtschaft. Sie werden zu rund 80 Prozent von Frauen geleitet, die das Oberhaupt der Familien repräsentieren. Niedrige Erträge, geringe Einkommen, fehlende Betriebsmittel, Werkzeuge und Infrastruktur sowie die Anwendung veralteter Techniken kennzeichnen den landwirtschaftlichen Sektor in den beiden Dörfern. Landwirtschaft macht hier 85 Prozent der Gesamtbeschäftigung aus und ist damit Hauptbeschäftigungszweig sowie Einkommensquelle für die Menschen in unseren Zielregionen. Trotz seines Rohstoffreichtums gehört die Demokratische Republik Kongo zu einem der ärmsten Länder der Welt. Der Bevölkerung fehlt es an den nötigen Mitteln, dem technischen Know-how und an agronomischer Beratung, um höhere Erträge und Gewinne zu erzielen.

 

Das Projekt wird gefördert von Aktion Deutschland Hilft (ADH) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Wir möchten dazu beitragen, die Ernährungssicherheit der überwiegend von Frauen geführten Familien in der Provinz Süd-Kivu zu verbessern. Es ist wichtig für die Frauen, gut ausgebildet zu sein, besseres Einkommen generieren zu können und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt zu sein. Auch ein besserer Umgang mit Hygiene und Gesundheit ist dabei essentiell. Helfen Sie uns dabei, unsere Maßnahmen umzusetzen.

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