PRÜFUNG DER MÖGLICHKEITEN ZUM MANIOK-ANBAU

Unser erfolgreiches Maniokprojekt zur Ernährungssicherung in Kenia könnte auch in Uganda implementiert werden

Austausch unserer lokalen Partner

April 2023 Die „Jackpot“-Pflanze Maniok führte kürzlich zwei unserer langjähriger Projektpartner zusammen: Ein Team unseres Partners in Uganda, der Emesco Development Foundation, führte mit unserer Unterstützung einen dreitägigen Lernbesuch beim Center for International Volunteer Services (CIVS) in Kisumu, Kenia, durch. Hier setzen wir seit etwa zwei Jahren ein Maniokprojekt zur Ernährungssicherung um, das mehr als erfolgreich ist und sich als wahres Vorzeigeprojekt etabliert hat.

CIVS Kenia ist hauptsächlich in sehr entlegenen und stark von Armut betroffenen, ländlichen Gebieten Kenias tätig. Wichtigstes Ziel der Organisation ist ein integrierter, sozioökonomischer und kultureller Entwicklungsansatz im Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung in kenianischen Gemeinden. Um das zu erreichen, hat CIVS verschiedene Maßnahmen bereits erfolgreich implementiert, bei denen stets Frauen und Jugendliche im Fokus stehen.

Auch Emesco setzt sich im Kibaale District in Uganda für nachhaltige Agrarprojekte ein, dank derer Menschen in den ärmeren ländlichen Gebieten der Zugang zu ausreichend Nahrung gewährleistet werden kann.

Die Gebiete, die das Emesco-Team besuchte, liegen im Bezirk Kisumu im Westen Kenias. Diese Gegend ist durch extreme Wetterbedingungen wie Überschwemmungen sowie schwere und langanhaltende Dürre gekennzeichnet. Die Ernährungssicherheit dort zu wahren bzw. zu steigern, ist angesichts der sich verändernden klimatischen Bedingungen und des raschen Bevölkerungswachstums ein wichtiges Thema. Verbesserte und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken sind dabei ein wichtiger Schlüssel.

Der durch unser Projekt in verschiedenen Modellfarmen lancierte Anbau der dürreresistenten Pflanze Maniok (oder Cassava) hat sich hier als sehr erfolgreich erwiesen. Während auf einigen besonders von Trockenheit betroffenen Farmen Maisanbau schon nicht mehr möglich ist, gedeiht der Maniok immer noch. Das im Zuge unseres Projektes entwickelte Bewusstsein für Produktionsmerkmale, Ertrag, Reifezeit sowie Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten hat zudem zur Einführung verbesserter Manioksorten geführt.

Maniok hat sich jedoch nicht nur als dürreresistente Kulturpflanze erwiesen, sondern auch als rentabler Wirtschaftsfaktor – im Vergleich zu anderen Kulturen, die im Bezirk Kisumu angebaut werden, wie etwa dem Zuckerrohr. Das Potenzial für die kommerzielle Produktion und Vermarktung von Maniok in der ostafrikanischen Region sei enorm, meint Jasper Malone, Projektmanager bei CIVS Kenia. Die Nachfrage nach Maniokprodukten sowohl auf dem lokalen Markt als auch auf dem internationalen Exportmarkt sei so groß, dass sie kaum gedeckt werden könne.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer beiden Partnerorganisationen tauschten sich untereinander aus, erarbeiteten Strategien und gestalteten gemeinsam gezielte Programme zur Verbesserung des Lebensunterhalts im Distrikt Kibaale in Uganda. Während des Besuchs erhielt das Emesco-Team viele Einblicke in den Ansatz und die Programme der CIVS Kenia im Allgemeinen und in die Entwicklung der Maniok-Wertschöpfungskette im Besonderen.

„Insgesamt war der Austauschbesuch bei CIVS Kenia sehr informativ und anregend“, freut sich Emely Kugonza. „Er bot beiden Teams eine großartige Gelegenheit zum Erfahrungs- und Lernaustausch über verschiedene kommunale Entwicklungsinitiativen.“ Zudem seien erste Ansätze zur Entwicklung der Maniok-Wertschöpfungskette im Kibaale District in Uganda entwickelt worden. Nun wolle man die neuen Erkenntnisse in die Planung und Gestaltung künftiger Projekte und Programme der Emesco einfließen lassen.

Zugehörige Beiträge

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Sowohl in Kenia als auch in Uganda ist die Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung ein zentrales Thema. Beide Länder haben immer wieder unter Dürren zu leiden, wenige Pflanzen können auf den kargen Böden gedeihen.

Durch den Anbau von Maniok, einer äußerst widerstandsfähigen  Pflanze,  die auch auf nährstoffarmen Böden gedeiht, kann nicht nur der Hunger in der Region bekämpft werden – auch Arbeitsplätze und Existenzgrundlagen können über die Maniok-Farmen geschaffen werden.

Helfen Sie nachhaltig, indem Sie unsere Maniok-Projekte in Uganda und Kenia durch Ihre Spende unterstützen!

Viele Regionen in Kenia sind geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, geringem Einkommen, chronischer Armut, fehlendem Zugang zu Ressourcen für unternehmerische Tätigkeiten, Diskriminierung und begrenzte Möglichkeiten in ländlichen Gebieten. Letzteres führt nicht zuletzt zu massiver Migration gen städtische Gebiete. Kisumu gehört zu den ärmsten Regionen Kenias. Der chronische Armutskreislauf verwehrt der Mehrheit den Zugang an menschenwürdiger Arbeit und Einkommen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist anfangs Hilfe von außen nötig, um die lokale Industrie zu fördern und das produktive Potenzial der Menschen zu entwickeln. Vergangene Projekte haben mit ihren Modellfarmen gezeigt, dass Menschen die Aktivitäten übernehmen, wenn sie den Fortschritt mit eigenen Augen sehen. Das führt zu immer mehr Produktivität und Unabhängigkeit.

Die Haupteinnahmequelle der Menschen im Kibaale Distrikt, wo wir seit einigen Jahren unser Schulgartenprojekt durchführen, ist die Landwirtschaft. Durch nicht nahhaltige Anbaumethoden wurde die Umwelt in der Region stark belastet, die Abholzung von Wald führte zusätzlich zu Bodenerosion. Das Bevölkerungswachstum verschärft die schwierige Situation. Infolgedessen sind die Böden nicht mehr so fruchtbar und können Regenwasser, das oft die einzige Bewässerungsquelle ist, nur unzureichend aufnehmen. Die Auswirkungen: geringe Erträge und damit niedrige Einkommen, was zu noch mehr Armut in der Region führt. Damit einher geht eine Mangelernährung der Bevölkerung. Nahrungssicherung ist eines der zentralen Herausforderungen in dieser Region. Wir prüfen weitere Möglichkeiten, um hier zu unterstützen.

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Sabine Sakals

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2023-07-06T11:24:07+00:00
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