Zweiter Schulungslauf abgeschlossen

Im mehrstufigen LandsAid-Projekt in der Demokratischen Republik Kongo geht es nochmals einen wichtigen Schritt weiter

Weitere Fortschritte

Dezember 2023: Der zweite Schulungsabschnitt für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres mehrstufigen Projektes in der Demokratischen Republik Kongo ist abgeschlossen. Die begünstigten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stiegen vertieft in Themen wie nachhaltige Landwirtschaft, Pflanzenschutz und Umweltmanagement ein. Besonders die praktischen Übungen standen im Vordergrund.

Unser Projekt, das wir bis Anfang 2025 mit unserem lokalen Partner Centre Hospitalier CHAHI in der Provinz Süd-Kivu im Osten des Landes durchführen, richtet sich an 250 Familien in den Dörfern Inhanga und Kiomvu. Es zielt zum einen darauf ab, Strategien zur Ernährungssicherheit zu entwickeln, zum anderen sollen Selbst- und Eigenständigkeit der Frauen sowie deren Gleichberechtigung gefördert werden.

Neben Schulungen in landwirtschaftlichen Techniken, dem Anbau von Gemüse wie Zucchini, Auberginen, Kohl und Maniok, Schulungen in Themen wie Ernährung, Familienplanung und Hygiene stehen bei den vielfältigen Maßnahmen auch die Bildung von Kooperativen auf der Agenda. Die ersten Kleinbauern- und Frauenkooperativen sind gegründet. Ihre Mitglieder lernen, wie sie die Mittel verwalten müssen, um auch nach Projektende eigenständig und ohne weitere Hilfsgelder agieren zu können.

Die begünstigten Frauen sollen in Themen wie Haushaltsführung, Unternehmertum, Einkommensgenerierung und Frauenrechte ausgebildet werden. Zudem werden sie angeregt, sich in Gruppen zu organisieren, um ihre Rechte in den Gemeinden zu stärken. Für 185 Frauen werden Nähkurse angeboten, damit sie ein Einkommen für ihre Familien generieren können. Ihr erworbenes Wissen sollen sie an andere Frauen in ihren Gemeinden weitergeben. Das CHAHI-Team hat nun 160 Nähmaschinen für die Frauenkooperativen eingekauft.

Beim Transport der Geräte an ihren geplanten Standort in Kiomvu gab es jedoch einige Schwierigkeiten. Es ist Regenzeit – und sehr starke Regenfälle haben die nicht asphaltierten Straßen zu Schlamm-Rutschbahnen werden lassen. Unser Lkw ist – mitsamt der Nähmaschinen – steckengeblieben und fast im Schlamm versunken.

Zum Glück gab es viele helfende Hände – und eine zündende Idee, die zu einer schnellen Lösung führte. Die Helferinnen und Helfer haben kleine Steinchen gesammelt und unter die Reifen des Fahrzeugs platziert, sodass diese mehr „Grip“ bekamen. Mit zusätzlicher „Manpower“ konnte der Laster wieder zum Fahren gebracht werden.

Die Nähmaschinen konnten unbeschadet in die Gebäude zweier Kooperativen befördert werden, wo sie nun lagern. Hier sollen später die Nähkurse stattfinden – geplant ist diese Maßnahme noch für das erste Quartal des nächsten Jahres. Die Gebäude sollen mit einer PV-Anlage ausgestattet werden, auch muss das Team unseres Partners noch das Mobiliar – Tische, Stühle etc. – vor Ort einkaufen. Da 185 Frauen mit 160 Nähmaschinen arbeiten müssen, werden sie zum Teil auch gemeinsam nähen, Kleidung und Assessoires produzieren.

 

Das Geld, das mit den genähten Produkten erwirtschaftet wird, wird zu einem Anteil von zehn Prozent an die Kooperativen abgeführt. Der übrige Teil geht direkt an die Frauen und ihre Familien. Sie sollen unabhängig werden und in der Lage sein, Einkommen zu generieren. Auch nach Abschluss der Kurse werden sie über die Kooperativen die Nähmaschinen nutzen können. Die Kooperativen wiederum können mit den eingenommenen Geldern neue Mitglieder erwerben, zusätzliche Stoffe oder Materialien anschaffen, damit die Nähkurse weitergeführt werden können.

Durch all diese Maßnahmen und durch den großen Multiplikatoreffekt ist das Projekt äußerst nachhaltig angelegt. Die Familien sollen auch nach der Laufzeit und unabhängig von neuen Finanzspritzen in der Lage sein, Einkommen zu generieren.

 

Das Projekt wird gefördert von Aktion Deutschland Hilft (ADH) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

 

Zugehörige Beiträge

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Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Die Demokratische Republik Kongo ist durch ein hohes Maß an Armut gekennzeichnet. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Besonders von Hunger und Armut betroffen sind die Menschen in den ländlichen Dörfern Ihanga und Kiomvu in der Region Süd-Kivu. Vor allem Kinder und Frauen weisen einen schlechten Ernährungszustand auf. Frauen haben hier kaum Zugang zu Bildung – der Analphabetismus unter ihnen liegt bei 75 Prozent. Behörden verweigern Frauen seit Jahren die Teilhabe und propagieren ihre Ausgrenzung bei zahlreichen wichtigen Themen wie Familienplanung, Zugang zur Gesundheitsversorgung und Professionalisierung.

Die Haushalte in den Orten Ihanga und Kiomvu betreiben Subsistenzlandwirtschaft. Sie werden zu rund 80 Prozent von Frauen geleitet, die das Oberhaupt der Familien repräsentieren. Niedrige Erträge, geringe Einkommen, fehlende Betriebsmittel, Werkzeuge und Infrastruktur sowie die Anwendung veralteter Techniken kennzeichnen den landwirtschaftlichen Sektor in den beiden Dörfern. Landwirtschaft macht hier 85 Prozent der Gesamtbeschäftigung aus und ist damit Hauptbeschäftigungszweig sowie Einkommensquelle für die Menschen in unseren Zielregionen. Trotz seines Rohstoffreichtums gehört die Demokratische Republik Kongo zu einem der ärmsten Länder der Welt. Der Bevölkerung fehlt es an den nötigen Mitteln, dem technischen Know-how und an agronomischer Beratung, um höhere Erträge und Gewinne zu erzielen.

 

Das Projekt wird gefördert von Aktion Deutschland Hilft (ADH) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Wir möchten dazu beitragen, die Ernährungssicherheit der überwiegend von Frauen geführten Familien in der Provinz Süd-Kivu zu verbessern. Es ist wichtig für die Frauen, gut ausgebildet zu sein, besseres Einkommen generieren zu können und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt zu sein. Auch ein besserer Umgang mit Hygiene und Gesundheit ist dabei essentiell. Helfen Sie uns dabei, unsere Maßnahmen umzusetzen.

Ihr Ansprechpartnerin

Sabine Sakals

  • +49 8191 4287 832

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2023-12-13T12:02:46+00:00
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