JEMEN – DER WIEDERAUFBAU HAT BEGONNEN

Nach Jahren der Not beginnen wir mit den Menschen nach vorne zu schauen

Sachverhalt & was Ihre Spende bewirkt

Seit 2015 fallen die Bomben auf die Stadt Sanaa im Jemen. Durch den Konflikt der Houthi mit der jemenitischen Regierung – unterstützt durch eine Allianz unter der Führung Saudi-Arabiens – liegt das Land in Trümmern. 24,1 Millionen Menschen sind im Jemen auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Konflikte, der wirtschaftliche Niedergang und der Zusammenbruch der Institutionen haben die im Jemen bereits bestehenden Herausforderungen, einschließlich Ernährungsunsicherheit und Unterernährung, unerbittlich verstärkt.

Seit 2017 sind wir nun dabei, den Menschen vor Ort mit Lebensmitteln, Hygienepaketen sowie Wasseraufbereitung und -versorgung zu helfen. Wir haben Sanitäranlagen und sogar Schulen wieder aufgebaut. Mehr dazu hier. Seit 2020 helfen wir nun den Jemeniten, wieder selbst auf den Beinen zu stehen…

Gemeinsam mit unserem lokalen Projektpartner Human Needs Development (HND) haben wir deshalb ein umfassendes, mehrstufiges Berufsbildungsprojekt gestartet, das jungen Menschen in der Hauptstadt Sanaa neue Jobperspektiven geben wird. Neben besseren Erfolgsaussichten auf dem Arbeitsmarkt, werden sie zudem bessere Chancen auf einen Kleinkredit für ein eigenes kleines Unternehmen erhalten. Das Land wurde durch den noch immer anhaltenden Konflikt stark zerstört. Zunehmend werden jedoch handwerkliche Arbeitskräfte gesucht und der Wiederaufbau hat begonnen. Durch dieses Projekt können wir den ärmsten Familien wieder ein Einkommen verschaffen. Sie werden wieder genügend Geld verdienen, um sich selbst versorgen zu können.

Vor allem junge Menschen profitieren
Direkte Zielgruppe unserer Berufsbildungskurse sind 300 junge Menschen aus besonders benachteiligten Familien in Sanaa – beispielsweise Großfamilien, Familien mit weiblichem Haushaltsvorstand und Familien, die ein Mitglied mit Behinderung versorgen müssen. Indirekt profitieren jedoch alle Familienmitglieder und natürlich die gesamte Region, deren Infrastruktur dadurch deutlich gestärkt wird. Weiterhin werden Arbeitsvermittler, Mikrofinanzinstitute und Unternehmerverbände eingebunden, die sich in regelmäßigen Treffen miteinander vernetzen und so dazu beitragen, den Zugang junger Menschen zu Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern.

Schulungen in sechs Tätigkeitsfeldern
Um das zu erreichen, bieten wir dreimonatige Trainings an, die theoretische und praktische Kompetenzen in einem stark nachgefragten Berufsfeld vermitteln. Die Teilnehmer können sich für eines von sechs Tätigkeitsfeldern entscheiden: Schneiderei, Handyreparatur, Wartung von Solaranlagen, Kunsthandwerk, Elektroinstallation oder Tischlerei. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung von praktischen Fertigkeiten.
Darüber hinaus bieten wir im Anschluss an die Schulungen ein Coaching zu den Themen Jobsuche, Bewerbung oder Unternehmensentwicklung an.

Aufklärungskampagnen in den Medien
Zusätzlich sind Aufklärungskampagnen in den sozialen Medien und im Radio geplant, um Familien zu motivieren, sich wirtschaftlich weiter zu entwickeln. Gerade Frauen werden ermutigt, einen Beitrag zum Familieneinkommen zu leisten. 50.000 Kurznachrichten werden via SMS an die Bevölkerung verschickt und beliebte lokale Radiosender senden Spots, die mehrfach am Tag auf die Schulungen hinweisen.

Zugehörige Beiträge

Ihre Spende kommt an

Die UNO-Flüchtlingshilfe ist der nationale Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Bereits seit 1980 unterstützt sie dessen Hilfsprogramme für Flüchtlinge in aller Welt. In ihrer Spendenverwendung handelt sie stets seriös und effizient. Dies wird ihr mit dem Spendensiegel vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bescheinigt.

Helfen Sie uns den Familien ein eigenes Einkommen zu geben. Es ist die nachhaltigste Hilfe, die wir bereitstellen können. Wir verringern dadurch die Not und das Elend bei den Menschen, die am stärksten unter dem Krieg zu leiden haben. Zusätzlich geben wir ihnen wieder eine Perspektive und Selbstwertgefühl. Sie werden für den Aufbau ihres Landes gebraucht.

Seit 2015 befindet sich das Land in einem Krieg. Die Huthis beanspruchten seit 2004 mehr Macht im Jemen. Sie sind eine schiitische Gruppierung, die sich gegen die jemenitische Regierung unter Abed Rabbo Mansur Hadi auflehnte. Seit 2015 erkämpften sie sich die ehemalige Hauptstadt Sanaa und 9 von 21 Provinzen des Landes. Hadi musste fliehen und ernannte die Hafenstadt Aden zur neuen Hauptstadt. Als auch dort die Huthi – Milizen angriffen, floh Hadi nach Saudi-Arabien. Unter der Führung Saudi-Arabiens bildete sich 2015 eine Allianz, die nun gegen die Huthis Krieg führte. Sie stationierte Truppen in Aden und führt seitdem von dort aus vor allem Luftangriffe auf Huthi-Stellungen. Besonders intensiv wurde hierbei auch Sanaa bombardiert. Ziel sei vor allem die Vernichtung möglicher ballistischer Raketen, mit dem die Huthis Städte in Saudi-Arabien angreifen sollen.

Der Erfolg einer solchen Maßnahme wird jedoch von vielen Institutionen und Organisationen bezweifelt. Stattdessen wird jedoch massiv die Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen. Viele Krankenhäuser wurden beispielsweise Opfer der Luftangriffe. 10.000 Zivilisten starben durch den Konflikt. Noch mehr Opfer wird jedoch die Blockade der Allianz fordern. Lebensmittel, Hilfsgüter oder auch Benzin können nur bedingt bis überhaupt nicht in das Landesinnere geliefert werden.

Die Huthis haben zudem keine finanziellen Mittel, um die Infrastruktur des Landes aufrecht zu halten. Es gibt kaum ärztliche Versorgung, der Müll liegt auf den Straßen und verunreinigt das Trinkwasser, Lebensmittel werden immer knapper und all das führte zu einer Cholera-Epidemie, die tausende Opfer schon gefordert hat. Vor allem unterernährte Kinder, Kranke und Alte sterben vermehrt an Cholera.

Die Grenzen im Konflikt zwischen den Huthis und der Allianz unter Saudi Arabien bewegen sich derzeit kaum. Die Allianz hält Sanaa und die Gebiete der Huthis weiter im Würgegriff, um eine Einflussnahme des Irans im Jemen zu verhindern. Das Land ist völlig destabilisiert und internationale Hilfe ist nur bedingt möglich. Es muss schnell eine Lösung gefunden werden. Nur ein Waffenstillstand und eine Öffnung des Landes für die Hilfe kann die Menschen noch retten. Je länger der Konflikt militärisch andauert, desto größer wird das Ausmaß der Katastrophe werden.

Ihr Ansprechpartner

Kathrin Müller

  • +49 8191 4287 832

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2023-03-08T13:21:02+00:00
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