Innovativ, langfristig und nachhaltig

Unser Projekt zur Ernährungssicherung macht große Fortschritte: Zahlen, Daten & Fakten

Ländliche Haushalte fördern

November 2023 – In unserem aktuellen, langfristigen Projekt im Jemen gibt es erste Fortschritte –Zeit also für ein paar aktuelle Zahlen und Neuigkeiten. Es handelt sich dabei um langfristig angelegte Maßnahmen zur Resilienzstärkung und Förderung ländlicher Haushalte, die wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner Human Needs Development (HND) seit Ende letzten Jahres durchführen. Das Projekt richtet sich an arme Familien in den Provinzen Dhamar und Ibb, die als die unsichersten und schlecht versorgtesten im Land gelten. Oberstes Ziel: Die Ernährungssituation soll hier nachhaltig verbessert werden.

Zusammenfassung der Projektziele

Damit das gelingt, werden verschiedene Maßnahmen realisiert. Hier in Kürze die angestrebten Ziele:

  • 180 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern werden in nachhaltigem ökologischem Landbau geschult.
  • Weitere 180 Landwirte erhalten Schulungen in Viehzucht sowie in Tierpflege und -hygiene. Sie bekommen zudem jeweils vier Tiere (Schafe und Kälber), um ihre Viehzucht zu steigern.
  • Die insgesamt 360 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern werden zum Thema Unternehmertum geschult. Es geht darum, ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten im Agrarsektor zu ermöglichen.
  • Jeweils 30 Personen aus den genannten Gruppen beteiligen sich an der Gründung und Verwaltung von insgesamt zwölf Gemeinde- oder Kleinbauernkomitees. Ziel ist es, neue Mitglieder zu schulen und Saatgut zu einem besseren Preis zur Verfügung anbieten zu können.
  • 200 Personen aus Behörden des Landwirtschaftsministeriums oder landwirtschaftlichen Verbänden und Gewerkschaften werden geschult. Sie lernen, wie sie die Vorschriften und Leitfäden zu Landbau und Viehzucht bei anderen Bauernverbänden oder Komitees anwenden können.
  • Die Familien der 360 begünstigten Landwirte werden von den Maßnahmen und dem erworbenen Wissen profitieren. Bei durchschnittlich sechs Familienmitgliedern heißt das, dass insgesamt rund 1.800 Familienmitglieder erreicht werden.
  • Insgesamt 2.360 Personen wird das Projekt damit zugutekommen

Unser lokaler Partner hat bisher sechs Gemeindekomitees in sechs Zieldörfern im Distrikt Dhamar eingerichtet. Jedes Komitee besteht bisher aus einem Direktor und 30 Mitgliedern. Zwei der Komitees konnten ihre Mitgliederzahl schon um sieben Prozent erhöhen. Etwa 25 Prozent der Mitglieder sind Frauen – darauf wurde bei der Einrichtung der Komitees bzw. der Rekrutierung der Mitglieder großen Wert gelegt.

In den Komitees wurden Strukturen geschaffen, um den Mitgliedern Ausbildungsmöglichkeiten, Tiere, Medikamente für Nutztiere, Saatgut, aber auch Mikrokredite anzubieten.

Jedes eingerichtete Komitee erhielt zwei Kits mit Saatgut, Tierarzneimitteln und Tierpflegeausrüstung.

Das HND-Team führte bereits Schulungen für 90 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den sechs Zieldörfern in Dhamar durch. 30 Frauen waren dabei – die Berücksichtigung der Geschlechtervielfalt war bei der Auswahl der Begünstigten ein wichtiger Aspekt. Das Thema war nachhaltiger ökologischer Landbau, wobei der Schwerpunkt auf Gemüseanbau und der Installation von Gewächshäusern lag. Der Tenor der Schulungen lag zu 85 Prozent in der Praxis (Feldarbeit), 15 Prozent war Theorie. Unter anderem ging es um die Bedeutung von Gewächshäusern, die Installation und den Betrieb eben solcher, die Saatgutproduktion und Anbautechniken.

Auch hier wurden bereits 90 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht. Die Frauenquote lag bei 33 Prozent. Zu den Schulungsthemen gehörten Zuchtkuhproduktion, Schafzucht, Stallhaltung und Einführung in parasitäre Erkrankungen bei Tieren. Die Verteilung der Tiere an die teilnehmenden Familien wird sich aufgrund erforderlicher Verfahren des Landwirtschaftsministeriums noch bis Mitte Dezember verzögern.

Es wurden bereits 90 Gewächshäuser gebaut. Bei der Auswahl der Gebiete wurden wichtige Kriterien berücksichtigt wie die Nähe zu Einfamilienhäusern, die Sonneneinstrahlung sowie der Schutz vor Wind und Schatten. Die Vorbereitung des Bodens war von entscheidender Bedeutung.

In Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium wurde gemeinsam mit zwei Experten eine Vorschrift zum Gemüseanbau und zur Tierproduktion entwickelt. Diese Leitlinie ist sehr wichtig für die Landwirte. Sie können sich daran orientieren, wenn sie Rat und Hilfe brauchen.

Bis Mitte November sollen eine Reihe von Workshops abgeschlossen werden. Sie zielen darauf ab, grundlegendes Wissen und bewährte Praktiken in den Bereichen Gemüseanbau und Tierproduktion zu verbreiten.

Rund 50 Prozent aller ausgebildeten Landwirte in Dhamar erhielten Beratungsdienste zu Themen wie Gewächshausmanagement, Marketingmethoden zum Verkauf landwirtschaftlicher Produkte oder Methoden zu Kreditbeschaffung. Dank dieser Beratungen konnten schon zehn Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Dhamar Zugang zu Mikrokrediten erhalten.

Für die Zukunft sind verschiedene Maßnahmen geplant, um die Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten.

Auch nach offiziellem Abschluss soll das Projekt kontinuierlich weitergehen. Das versuchen wir durch partizipative Ansätze und eine hohe Beteiligung der begünstigten Landwirte an den Aktivitäten zu erreichen. Durch kostengünstige Strategien und die Verwendung lokaler Materialien soll der Anreiz geschaffen werden, diese Praktiken auch weiterhin anzuwenden.

Viele Schulungen zu effektiven landwirtschaftlichen Techniken sind geplant. Alles, was von der Community gelernt wurde und wird, soll – unabhängig vom Ende des Projektes – kontinuierlich weiter angewendet werden.

Auch Beamte des Landwirtschaftsministeriums werden einbezogen. Sie werden zukünftig in der Lage sein, Familien adäquat und effektiv zu beraten.

Die Gemeinde- und Kleinbauernkomitees, die es so in den beiden Provinzen noch nicht gab, sind Bestandteil einer Schlüsselstrategie zur Förderung der langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Es werden Netzwerke und Vereinigungen gebildet, um gemeinschaftlich Einkommen zu erwirtschaften.

Aus ökologischer Sicht ist unser Projekt sehr innovativ, da es zwei Verzeichnisse mit Leitfäden zur Gemüseproduktion und in der Viehzucht aufbaut. Es gibt im Jemen keine Vorschrift, die Mindestsicherheits- und Qualitätsstandards in Bezug auf die Nutzung natürlicher Ressourcen für die landwirtschaftliche Produktion festlegt.

Zugehörige Beiträge

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Unser Ausgaben und Einnahmen werden regelmäßig vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) überprüft. Es bescheinigt uns seit 2009 regelmäßig eine ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder, weshalb wir zum Tragen des entsprechenden Siegels berechtigt sind.

Im Jemen herrscht eine schlimme humanitäre Katastrophe. Der nicht enden wollende Bürgerkrieg hat zu einer verheerenden Ernährungssituation im Land geführt. Besonders in den Provinzen Ibb und Dhamar leben die Menschen in großer Armut. Sie können sich kaum selbst versorgen. Unterstützen Sie uns dabei, ihre Situation zu verbessern!

Der schon seit 2015 anhaltende Bürgerkrieg im Jemen und der daraus resultierende Einbruch der Wirtschaft haben zu einer verheerenden Ernährungskrise im Land geführt. Unterernährung als deren Hauptfolge ist ein ernstes Problem und hat alarmierende Ausmaße erreicht. In den Provinzen Ibb und Dhamar leben unzählige Menschen in großer Armut. Sie sind nicht in der Lage, ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln zu decken und leiden unter Mangelernährung. Das durchschnittliche monatliche Einkommen der Familien in den beiden Provinzen ist sehr gering im Vergleich zu anderen Regionen. Die landwirtschaftliche Produktion, die als Haupteinnahmequelle dient, ist kriegsbedingt eingebrochen.

Der Konflikt hat die landwirtschaftliche Produktion, die Märkte, den Transport sowie die Verteilung der Ware ernsthaft gestört. Obwohl die Produktivität schon immer niedrig war, hat sich die Situation mit dem Krieg verschlechtert. Er führte auch zu einer Verknappung von Rohstoffen wie Saatgut, Düngemitteln und Brennstoffen und – aufgrund der Verschlechterung der Wasser- und Stromversorgung sowie des Zusammenbruchs von Logistikketten – zu Schäden an landwirtschaftlichen Geräten, Bewässerungssystemen und Lagereinrichtungen. Auch die Versorgung mit lokalen Rohstoffen für die landwirtschaftliche Produktion hat sich verschlechtert. Der Mangel an Tierfutter und tierärztlichen Dienstleistungen hat zu einem Rückgang der Viehhaltung geführt, die für viele Familien auf dem Land ebenfalls eine wichtige Einkommensquelle darstellt.

Das Projekt wird gefördert von Aktion Deutschland Hilft (ADH) sowie dem Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

 

Bildquelle: LandsAid/HND

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