UNSERE PROJEKTMITARBEITERIN BESUCHT DAS
SCHULGARTENPROJEKT MANIOK IN UGANDA

Erste Ernten und glückliche Gesichter

Wir haben über neue Aktivitäten, Veränderungen und Besonderheiten unseres Maniok-Projektes gesprochen:

„Unsere Schulgärten nehmen Formen an, das Obst und Gemüse gedeiht und die Schulkinder ernten schon fleißig,“ berichtet unsere Projektmitarbeiterin Stefani Rackes da Silva. Gerade befindet sie sich auf einer Monitoring-Reise im Buyanja County im Kibaale District in Uganda. Zusammen mit unserem Partner, der Emesco Development Foundation, haben wir hier schon zum zweiten Mal ein nachhaltiges Schulgartenprojekt, dieses Mal an insgesamt 40 Schulen, initiiert. Das Ziel: Den Menschen in ärmeren ländlichen Gebieten dauerhaft Zugang zu ausreichend Nahrung zu ermöglichen.

Nach dem über zwei Jahre lang andauernden Corona-Lockdown der Schulen in Uganda konnten wir mit den Gärten nun im Mai dieses Jahres endlich starten. Stefani hat sich auf ihrer Reise einen Überblick über das Projekt verschafft, mit dessen Hilfe Schulkinder an moderne Anbaumethoden herangeführt werden, um einen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht leisten zu können. 19.000 Schulkinder werden insgesamt davon profitieren.

Nach vorherigen Trainings mit theoretischen und praktischen Einheiten, in denen die Kinder nachhaltige Methoden und erschwingliche, aber ertragsreiche Techniken der ökologischen Landwirtschaft (etwa Kompostierung, schonende Bodenbearbeitung oder ökologische Schädlingsbekämpfung) kennenlernten, übernahm jede Klasse die Verantwortung für einen kleinen Plot im Schulgarten. Dadurch lernen die Kinder nicht nur Verantwortungsbewusstsein, sondern auch die Zusammenarbeit in der Gruppe. Im Vorfeld erhielten die Fachlehrkräfte der beteiligten Schulen zudem eine entsprechende landwirtschaftliche Ausbildung.

Zwölf Schulen hat sich Stefani auf ihrem Projektbesuch bisher angeschaut. Die Schülerinnen und Schüler, zwischen elf und 15 Jahre alt, haben dort bereits mit der Anlage des Gartens und der Bewirtschaftung begonnen. Die Kinder sollten zunächst lernen, die Böden selbstständig zu bewirtschaften und hatten hierfür ein Startpaket erhalten – bestehend aus Handhacken, Mistgabeln, Schubkarre, Spaten, Hacken, Gießkannen, Macheten, Samen und Setzlinge für Früchte und Gemüse. Als problematisch haben sich die durch die schlimme Dürre in manchen Regionen besonders trockenen Böden erwiesen, auf denen entsprechend weniger Gemüse gedeihen kann.

Wie sehen die Schulgärten aus?

Stefani: „Allgemein leiden die Zieldörfer unseres Projektes unter der schlimmsten Dürre seit acht Jahren. Je nach Zugang zu einer nahen Wasserquelle, sind die Gärten unterschiedlich weit fortgeschritten in ihrer Ernte. Während Schulen mit Zugang zu einer nahen Wasserquelle grünere und reichhaltigere Pflanzungen haben, konnten die Schulen in den trockeneren Regionen in den letzten drei Monaten fast kein Gemüse produzieren. Zudem verlangt die Situation gerade von diesen Kindern immer noch viel Arbeit ab – zum Beispiel lange Wege, um die Gärten zu bewässern.

Ist jeder Garten unterschiedlich gestaltet?

Jede der Schulen ist für ihren Garten verantwortlich, aus diesem Grunde ist auch jeder Garten unterschiedlich. Die Größe der Gärten und die Art der angebauten Pflanzen hängen von der Größe der jeweiligen Schule ab. In kleinen Schulen konzentriert sich der Anbau etwa auf Kohl, Auberginen, Zwiebeln, Bohnen, Karotten und Tomaten. In den größeren Schulen werden neben diesen Gemüsesorten auch Bananen, Kaffee, Maniok und Ananas angebaut.

Wie finden die Schulkinder das Projekt? Sind sie mit Freude dabei?

Ja, die Kinder lieben die landwirtschaftlichen Aktivitäten, die auch Teil des Lehrplans sind, aber auch die Zusammenarbeit mit den Gleichaltrigen. Sie essen auch gerne die Früchte – wie Bananen und Ananas – und das Gemüse direkt aus den Gärten.

Was wird alles schon geerntet? Und sind schon alle Schulen so weit, dass sie überhaupt ernten können?

Die vom Projekt begünstigten Schulen verwendeten alle von Emesco zur Verfügung gestellten Samen und Setzlinge. Aufgrund der intensiven Dürre der letzten drei Monate ist der Unterschied im Wachstum jedoch sehr groß. In den trockeneren Gebieten wuchsen praktisch nur Kohl und Auberginen in geringer Anzahl. Denn sind die Böden zu trocken, verschwinden nach und nach wichtige Bakterien, die wichtig für die Stickstoffbindung sind und dem Boden das „Atmen“ erleichtern. Dadurch wird es schwierig, abwechslungsreich Getreide oder Gemüse anzubauen. In diesen Gebieten wurde das wenige Produzierte vollständig von den Schülerinnen und Schülern verbraucht.

Kommt es auch vor, dass überschüssiges Saatgut oder Setzlinge mit nach Hause gegeben werden?

Ja, aber nicht alle Schulen konnten Setzlinge und Samen an die Familien der Kinder weitergeben. In Gebieten mit leichtem Zugang zu Wasser oder mit Brunnen gelang es ihnen, im Vergleich zu trockenen Gebieten erheblich mehr zu produzieren. Diese Schulen schaffen es daher, sowohl für den Eigenbedarf (Schulmahlzeiten) zu produzieren, als auch einen Teil der Lebensmittel sowie Saatgut und Setzlinge an Familien zu verteilen oder zu verkaufen. Schulen in trockenen Gebieten oder mit sehr vielen, also über 500, Schulkindern, waren weniger erfolgreich.

Der Klimawandel spielt also eine große Rolle, auch bei diesem Projekt. Wie ist die Lage hier allgemein?

Mir wird immer deutlicher, dass die gefährdetsten Gemeinschaften auch am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Neben einer starken Dürre im Distrikt Kibaale leidet die Bevölkerung hier unter einem Mangel an Bewässerungssystemen und einem unzulänglichen Zugang zu Wasser. Der Klimawandel belastet die Gemeinschaften, die am dringendsten Hilfe benötigen, doppelt. Es ist äußerst wichtig, Strategien zu finden, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, zum Beispiel in Form effizienter Wege zur Wassergewinnung und Bewässerung.

Wie kommt das Projekt insgesamt an, auch bei der Community und den Eltern?

Einer der interessantesten Aspekte, die ich persönlich sehen konnte, war die Einbeziehung der Eltern in das Projekt. Kinder bringen ihren Eltern oft die Grundlagen des Pflanzen- und Erntezeitpunktes bei und zeigen ihnen, wie man den Befall von Schädlingen vermeiden kann. In einigen Schulen hat das Projekt sogar Schulabbrüche verhindert – insbesondere bei Mädchen: Dank der erzeugten Lebensmittel müssen sie ihren Eltern nicht in der Landwirtschaft helfen.

Zugehörige Beiträge

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Die UNO-Flüchtlingshilfe ist der nationale Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Bereits seit 1980 unterstützt sie dessen Hilfsprogramme für Flüchtlinge in aller Welt. In ihrer Spendenverwendung handelt sie stets seriös und effizient. Dies wird ihr mit dem Spendensiegel vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bescheinigt.

Die Haupteinnahmequelle der Menschen im Kibaale Distrikt ist die Landwirtschaft. Durch nicht nachhaltige Anbaumethoden wurde die Umwelt in der Region stark belastet, die Abholzung von Wald führte zusätzlich zu Bodenerosion. Das starke Bevölkerungswachstum verschärft die schwierige Situation. Infolgedessen sind die Böden nicht mehr so fruchtbar und können Regenwasser, das oft die einzige Bewässerungsquelle ist, nur unzureichend aufnehmen. Die Auswirkungen: geringe Erträge und damit niedrige Einkommen, was zu noch mehr Armut in der Region führt. Damit einher geht eine Mangelernährung der Bevölkerung. Schulen vermitteln oft nur ein theoretisches, rudimentäres Grundwissen zu landwirtschaftlichen Methoden, die Mehrheit der Bauern nutzt Anbaumethoden, die die Umwelt belasten.

Das Schulgarten-Projekt trägt nicht nur unmittelbar zu einer Verbesserung der Ernährungssituation der Menschen bei. Es hilft auch langfristig, die natürlichen Ressourcen Boden und Wasser zu schonen und weiterer Umweltzerstörung vorzubeugen.

Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, unsere Projekte für die Bevölkerung Ugandas fortzusetzen!

Das Projekt wird finanziert aus Mitteln von Aktion Deutschland Hilft (www.aktion-deutschland-hilft.de ), dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (https://www.bmz.de/de) und natürlich durch Ihre Spende – vielen Dank dafür!

Ihr Ansprechpartner

Kathrin Müller

  • +49 8191 4287 832

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2023-03-08T13:20:42+00:00
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