Empowerment für Frauen – die Geschichten von Aster und Bogalech

LandsAid-Projekt zur Stärkung gefährdeter und benachteiligter Frauen und Mütter in Äthiopien

Vielfältige Maßnahmen in der Sidama-Region

Januar 2025 -„Im Namen unserer Initiative möchte ich Ihnen unseren tiefsten Dank für die Unterstützung unseres Frauen-Empowerment Project aussprechen“, teilt uns Abebaw Gebrehanna, Chef unserer äthiopischen Partnerorganisation Exodus from Poverty Initiative (EPI) mit. Mit dem aktuellen Projekt, das wir noch bis Mitte 2025 gemeinsam mit EPI umsetzen, möchten wir einen Beitrag zur Stärkung gefährdeter und benachteiligter Frauen und Mütter in der Sidama-Region in Äthiopien leisten. Die vielfältigen Maßnahmen zielen darauf ab, Gesundheit, Einkommen und Lebensbedingungen der partizipierenden Frauen zu verbessern. Dabei geht es auch darum, die immer noch bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu vermindern.

„Dank Ihrer Unterstützung konnte das Leben vieler Familien entscheidend verändert werden, schreibt uns Abebaw weiter – und erzählt uns von Aster und Bogalech, zwei der Programmteilnehmerinnen. „Es sind Geschichten von Widerstandskraft und Hoffnung, die wir miterleben durften“, freut sich Abebaw.

Sie zeigen auf, wie die Maßnahmen aus dem Empowernment-Projekt es den jungen Mädchen ermöglicht haben, ihre Ausbildung fortzusetzen. Aber auch, wie die Familien ihre Lebensumstände trotz überwältigender Herausforderungen verbessern konnten. „Die positiven Veränderungen haben diesen Familien neue Hoffnung gegeben“, betont Abebaw.

Aster, ein 14-jähriges Mädchen aus dem Dorf Kajima im Bezirk Dore im Regionalstaat Sidama, ist eine Schülerin der siebten Klasse. Als Aster erst fünf Jahre alt war, wurde ihre Familie von einer Tragödie heimgesucht: Ihr Vater, ein Bauer, starb an Tuberkulose. Dieser Verlust war eine große Belastung für ihre Mutter Bizunesh, die die sechsköpfige Familie nun allein versorgen musste. Aster ist das vierte von insgesamt fünf Kindern.

Mit nur 0,25 Hektar Land – über mehr verfügen die meisten Familien im Bezirk nicht – konnte die Familie nicht einmal die grundlegendsten Bedürfnisse befriedigen. Die Familie kämpfte unter der Last der Armut und war oft nicht in der Lage, sich lebenswichtige Dinge wie Lebensmittel, Schulmaterial, medizinische Versorgung oder Hygieneartikel zu leisten.

Die Zukunft von Aster und ihrer Familie nahm jedoch eine Wende, als das Mädchen Teilnehmende des von LandsAid unterstützten Frauenförderungsprojekts wurde. Durch die EPI-Initiative erhielt Aster entscheidende Unterstützung, die es ihr ermöglichte, ihre Ausbildung fortzusetzen. Im Rahmen des Projekts erhielt sie Schulmaterial, darunter Schulhefte, Stifte und Uniformen, sowie Hygienematerial wie Menstruationsbinden und Seife.

Für viele Mädchen in Äthiopien ist der Umgang mit der Menstruationshygiene eine große Herausforderung. Da sie sich keine Menstruationsprodukte leisten können, versäumen sie oft die Schule oder brechen sie sogar ab. Asters Zugang zu diesen Produkten hat dafür gesorgt, dass sie regelmäßig zur Schule gehen und sich aufs Lernen konzentrieren kann.

Neben der Unterstützung für Aster wird das Projekt auch ihrer Mutter die Möglichkeit geben, den Lebensunterhalt ihrer Familie zu verbessern. Bizunesh, die von der örtlichen Regierung für die Teilnahme an dem Projekt ausgewählt wurde, erhält Kleinvieh, darunter Hühner und kleine Wiederkäuer, um ihr Einkommen zu steigern. Da ihr kleines Grundstück begrenzt ist, wird Bizunesh im Rahmen des Projektes auch mit Gemüsesamen versorgt, damit sie Pflanzen anbauen kann, um ihre Familie zu ernähren und sie auf den lokalen Märkten zu verkaufen.

Aster und ihre Mutter sind sehr dankbar für die Unterstützung, die sie durch das Projekt erhalten haben. Mit neuer Hoffnung für die Zukunft kann Aster nun ihre Ausbildung fortsetzen, und ihre Familie hat neue Chancen auf wirtschaftliche Stabilität.

Bogalech, eine Witwe aus Emoshe, hat in der Vergangenheit viele Entbehrungen auf sich nehmen müssen. Sie wurde gezwungen, die Schule in der dritten Klasse abzubrechen. Früh sollte sie heirateten. Nie hatte sie die Möglichkeit, die Schule abzuschließen.

Um über die Runden zu kommen, waren sie und ihre Familie auf die geringen Einkünfte aus ihrem nur 0,25 Hektar großen Stück Land und den von ihr betriebenen Kleinhandel angewiesen. Das Leben wurde noch schwieriger, als Bogalechs Ehemann verstarb und sie allein für ihre Kinder sorgen musste. Von der Armut überwältigt, musste sie ihr Kleingewerbe aufgeben, um sich auf die Erziehung ihrer Kinder zu konzentrieren.

Eine Zeit lang erhielt Bogalech Unterstützung aus einem Programm der lokalen Regierung, das zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitrug. Diese Unterstützung endete jedoch vor zwei Jahren und stürzte die Familie noch tiefer in die Armut.

Ihre Situation begann sich zu verbessern, als sie für die Teilnahme am EPI-Frauenförderungsprojekt ausgewählt wurde. Das Projekt unterstützt sie selbst, aber auch ihre Tochter, der es den Schulbesuch ermöglicht und sie mit Hygiene- und Menstruationsartikeln versorgt.

Diese Hilfe nimmt Bogalech eine schwere Last von den Schultern, da sich ihre Tochter nun auf ihre Ausbildung konzentrieren kann – ohne die Unterbrechungen, denen viele Mädchen aufgrund des Mangels an Hygieneartikeln für die Menstruation ausgesetzt sind.

Das Programm hat Bogalech und ihrer Familie neue Hoffnung gegeben. Die Bildungsunterstützung für ihre Tochter ist ein Sprungbrett in eine bessere Zukunft. Bogalech ist dankbar für die großartige Wirkung der Projektmaßnahmen.

 

Das Projekt wird unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft. LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis an Hilfsorganisationen. Nach Abschluss der Laufzeit wird das Projekt an die lokalen Regierungsstellen übergeben.

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Im ländlichen Äthiopien sind Frauen die am stärksten gefährdeten Gruppen in der Gemeinde und im Haushalt. Sie haben meist keinerlei Recht auf Zugang zu Land, Bildung und wirtschaftliche Ressourcen. Dennoch tragen sie die Verantwortung für die Versorgung ihrer Familie. In ihrer Not wissen sie oft nicht weiter. Helfen Sie uns, die betroffenen Frauen zu stärken und zu unterstützen.

Viele Frauen auf der ganzen Welt sind in einem nicht enden wollenden Kreislauf der Armut gefangen, nicht zuletzt, weil ihnen institutionelle Hindernisse den Zugang zu unternehmerischen Möglichkeiten, finanziellen Ressourcen und Bildung verwehren. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben jedoch gezeigt, dass sich „Investitionen in Frauen“ sowohl für die Menschen als auch für ihre Familien, Gemeinden und die gesamte Wirtschaft in exponentieller Weise auszahlen. Dieses Programm soll das Potenzial freisetzen, das in den in Armut lebenden Frauen steckt.

Die Sidama-Region gilt als eines der Gebiete mit besonders hohem Bevölkerungsdruck in Äthiopien. Die katastrophale Situation der Ernährungsunsicherheit und der Gefährdung der Lebensgrundlagen in der Region hängen mit der geringen landwirtschaftlichen Produktion aufgrund des Klimawandels, dem hohen Grad der Entwaldung und der sinkenden Bodenfruchtbarkeit zusammen.

Von Frauen geführte Haushalte und solche, die benachteiligten sozialen Gruppen angehören, sind nochmals anfälliger und haben gestörte Lebensunterhaltsmuster. Im ländlichen Äthiopien sind Frauen die am stärksten gefährdeten Gruppen in der Gemeinde und im Haushalt. Dies liegt daran, dass Frauen in den meisten Kulturen Äthiopiens kein Recht auf Zugang zu produktiven Vermögenswerten wie Land und wirtschaftlichen Ressourcen haben. Im Gegensatz dazu wird die Bewältigung familiärer Probleme wie die Betreuung von Kindern und die Erfüllung der Bedürfnisse der Familie hauptsächlich als die Verantwortung von Frauen angesehen. Da Frauen oft für die Versorgung der gesamten Familie verantwortlich sind und ihr Einkommen für den Kauf von Lebensmitteln verwenden, trägt dieses Projekt auch dazu bei, die Ernährungssituation der Empfänger langfristig zu verbessern.

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2025-01-08T13:34:59+00:00
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